Erstmals duellierten sie sich als Trainer in einem Oberliga-Spiel. Marc Schweiger auf Seiten der Sportfreunde Baumberg und Frank Zilles auf Seiten der TuRU. Die beiden verbindet mehr als eine innige Freundschaft. Umso schwerer war es vor der Partie zu wissen, seinen Kumpel in eine handfeste Krise schießen zu können.
So war Zilles am Ende der lachende Sieger, während Schweiger die Winterpause dazu nutzen darf, sich ernsthaft einen Plan ausdenken, um den Klassenerhalt an der Sandstraße noch zu realisieren. „Alles ist noch in greifbarer Nähe. Wir sind nicht chancenlos und dennoch stehen wir mit dem Rücken zur Wand“, rang Schweiger nach Fassung. Das 0:2 (0:2) gegen TuRU Düsseldorf ließ trotz großer Namen die Defizite aufblitzen, die so schwer auf den Schultern der Monheimer lasten.
Ganz anders dagegen die Gefühlslage bei den Oberbilkern. „Die Geschlossenheit meiner Mannschaft war dieses Mal der Schlüssel zum Erfolg“, gab Zilles zu Protokoll. „Einer war für den anderen da, was uns zuletzt hin und wieder abhandengekommen ist“, so der Coach weiter. Die Treffer waren beide sehenswert. Beim 0:1 nach einer guten halben Stunde war es ein Freistoß von Patrick Dertwinkel aus gut 25 Metern, an den keiner mehr ran kam. Das 0:2 kurz vor dem Pausentee besorgte Kevin Joao Lobato, der einen abgefälschten Schuss von halbrechts in die Maschen setzte.
Zilles versuchte zum Jahresabschluss noch einmal an die Geduld einer so jungen Mannschaft zu appellieren: „Ein Lernprozess funktioniert nicht wie ein Lichtschalter. Einige lernen es nicht, die bleiben halt auf der Strecke. Da müssen wir im Winter noch das ein oder andere Gespräch führen“, weist der Übungsleiter darauf hin, dass man sich vor dem Rückrundenstart von dem ein oder anderen Akteur trennen wird. Namen für eventuelle Neuverpflichtungen konnte der 50-Jährige hingegen noch nicht nennen.