Sechs Punkte und sieben Tore Rückstand auf Spitzenreiter SV Hönnepel-Niedermörmter bei noch zwei ausstehenden Spielen: Den sportlichen Aufstieg wird der FC Kray in dieser Saison nicht mehr schaffen. An der Buderusstraße muss man nun darauf hoffen, dass den Kalkarern vom Verband aus nicht-sportlichen Gründen verwehrt wird, sich nächstes Jahr im Ligabetrieb mit Traditionsvereinen wie Rot-Weiß Oberhausen, Rot-Weiss Essen oder Alemannia Aachen messen zu dürfen.
Ob die Krayer einen Aufstieg am "grünen Tisch" überhaupt verdient hätten, muss man nach der Vorstellung im Leistungszentrum an der Lindnerstraße aber mehr als bezweifeln. Ungefähr 200 Zuschauer sahen ein Krayer Team, welches die von einem Aufstiegskandidaten zu erwartende Klasse über weite Strecken der Partie vermissen lies. Da ist es absolut nachvollziehbar, dass FCK-Manager Fabian Decker von der Leistung seines Teams schwer enttäuscht war: "Für alle Verantwortlichen ist es unbegreiflich, wie man so eine katastrophale Leistung abrufen kann. Wir haben es heute nicht verstanden, vernünftig zu verteidigen und konnten auch nach vorne keine Akzente setzen."
Viele Standards, wenig Tore
In Halbzeit eins wurde es allen voran bei ruhenden Bällen gefährlich. Daniel Embers traf für RWO in der 10. Spielminute per direktem Freistoß nur den Pfosten, drei Zeigerumdrehungen später stand Krays Kevin Kehrmann nach einer Freistoßflanke von Timo Erdmann völlig frei vor RWO-Keeper Nurullah Can, brachte seinen Kopfball aber nicht aufs Tor. Der erste wirklich gute Angriff aus dem Spiel heraus brachte dann schon die Entscheidung. In Minute 31 setzte sich Alexander Scheelen auf außen durch und brachte eine punktgenaue Flanke auf den Fuß von Philipp Goris, der eiskalt zum 1:0 vollendete. Wiederum nur drei Minuten später konnte sich Kray-Torwart Omar Allouche, der wie schon vor einer Woche gegen Sonsbeck den Vorzug vor Marius Delker bekam, auszeichnen, als er gegen Kevin Menke bei dessen Alleingang vorzüglich reagierte.
Auch in der zweiten Hälfte mangelte es den Krayern an guten Torgelegenheiten. Richtig nah kamen die Gäste dem Ausgleichstreffer nur noch in Minute 54, als Scheelen nach einer Ecke für den bereits geschlagenen Can auf der Linie klären konnte. In den restlichen knapp 40 Minuten war das Spiel von einem Anrennen der Krayer sowie zahlreichen Oberhausener Kontern geprägt, welche diese allerdings ungenutzt ließen.
Dies war dann auch der einzige Kritikpunkt, den Trainer Thomas Thiel zum Auftritt seines Teams nach Spielende äußerte: "Ich habe ein hochklassiges Oberligaspiel gesehen, in welchem wir die klareren Torchancen hatten. Der einzige Vorwurf, den ich meiner Mannschaft machen kann, ist, dass wir die Konter nicht richtig ausgefahren haben. Bei einem 2:0 wäre es hier schon früher erledigt gewesen."