Aus den letzten sechs Spielen steht nur ein Sieg zu Buche, weshalb der FC Kray auch wieder auf drei Punkte herangerückt ist. „Ich wusste es schon vorher, dass sie nicht aufgeben“, sagt Georg Mewes, der den Atem der Essener im Nacken spürt.
Doch der Trainer lässt sich weder davon, noch von der Kampfansage seines Essener Kollegen Karsten Hutwelker beeindrucken: „Kray hat den Vorteil, personell nachlegen zu können. Aufgrund unseres Verletzungspechs kann ich meinen Jungs aber nicht einmal eine Pause gönnen. Deshalb ist klar: Jetzt entscheidet nur noch der Kopf, Taktik gibt es nicht mehr. Aber wenn die Krayer meinen, dass wir Druck hätten, irren sie sich. Die müssen hoch, nicht wir.“
Benjamin Schüßler ist nach einer sechswöchigen Pause erstmals wieder an Bord, allerdings fehlen Mewes nach wie vor Harun Can (muskuläre Probleme), Kevin Bongers (Knie-OP), Shkelzen Imeri (Schambeinentzündung) und Marcel Seyfried (beruflich in den USA). Bei einem 18er-Kader sind solche Ausfälle kaum zu kompensieren und weil die Zweite noch um den Aufstieg in die Landesliga kämpft, kann sich Mewes auch nicht im Unterbau bedienen.
Umso schwerer wiegt nun auch noch das anstehende Aus für die Nummer eins, Tim Weichelt. Der Keeper hat sich bereits vor Wochen eine Bänderverletzung in der Schulter zugezogen, aber immer wieder auf die Zähne gebissen. „Jetzt ist aber Schluss, am kommenden Montag wird er operiert, damit er für die neue Saison wieder fit ist“, berichtet Mewes. Somit muss im Endspurt Ersatzmann Jan Terhorst zwischen die Pfosten rücken.
Zuversicht bei der Lizenz
„Derzeit spricht alles gegen uns, aber wir werden den Krayern trotzdem die lange Nase zeigen“, übt sich der Coach in Zuversicht. Kein Wunder, denn bei der Lizenzentscheidung, die der Westdeutsche Fußball- und Leichtathletikverband (WFLV) am Montag, 5. Mai bekannt geben wird, rechnet Mewes mit einem positiven Bescheid. „Wir haben mit dem Stadion des 1. FC Kleve eine regionalligataugliche Arena als Ausweichstation und haben auch sonst gute Voraussetzungen. Ich weiß zwar nicht, welchen Wert der Verband auf die Jugendmannschaften setzt, aber selbst das Problem des fehlenden Flutlichts könnten wir mit einer mobilen Anlage lösen. Ich bin zuversichtlich, dass wir die Hürde nehmen werden.“
Bleibt aber die Frage nach der sportlichen Aussicht. Mewes fasst zusammen: „Weil Wuppertal raus ist, wird der Aufstieg am letzten Spieltag zwischen uns und dem FC Kray entschieden. Doch egal wie es ausgeht, wir werden das erfolgreichste Jahr der Vereinsgeschichte zünftig feiern.“