Außerdem traf der Tabellenletzte selbst nur 28 Mal ins Schwarze. Bei noch sieben ausstehenden Partien ist schon jetzt klar, dass sich der PSV in der Negativstatistik der Oberliga einen Platz gesichert hat (siehe Top 5).
Oberliga Westfalen FC Gehfeld 115 34 (1984/1985) VfB Kirchhellen 110 36 (2000/2001) Lüner SV 110 34 (2003/2004) VfB Hüls 87 28 (1995/1995) Hammer SpVg 82 30 (1998/1999)
NRW-Liga Westfalia Herne 109 34 (2011/2012) Rot-Weiss Ahlen 90 34 (2011/2012) SV Schermbeck 85 34 (2011/2012) Delbrücker SC 82 36 (2008/2009) VfB Speldorf 77 34 (2011/2012)
„Auf so einen Rekord hätte ich gerne verzichtet“, meint PSV-Coach Roger Rütter: „Das haben wir eigentlich nicht verdient.“ Stimmt. Auch wenn die Weseler bereits mehrfach hohe Klatschen kassierten und sogar einmal 19 Spiele auf einen Dreier warten mussten, konnte ihnen nie mangelnder Einsatz vorgeworfen werden. Doch das hat sich mit dem 0:11 erledigt. Rütter: „So etwas habe ich noch nie erlebt, wir waren alle nicht auf dem Platz.“
Dass es seine Elf beim Abenteuer Oberliga allerdings schwer haben würde, war klar. „Schließlich stammen 16 unserer 23 Spieler aus der eigenen Jugend und viele habe vor drei Jahren noch in der Bezirksliga gespielt“, bemerkt Rütter: „Nach diesem Tiefschlag muss ich sagen, dass ich froh bin, wenn die Saison vorbei ist. Trotzdem: Den Schritt, in der Oberliga zu spielen, würden wir immer wieder gehen. Er war richtig.“ Sein Zusatz: „Wir sind zwar nicht hochgegangen, weil wir die beste Mannschaft waren, sondern weil wir ein Team sind – ähnlich wie es derzeit Hönnepel-Niedermörmter macht. Die sind ebenfalls nicht die Stärksten, leben aber vom Kollektiv.“
Auch in Wesel ticken die Uhren anders. Während sich andere Teams in Schuldzuweisungen verstricken und sich an die Gurgel gehen würden, ist die Mannschaft des PSV jahrelange zusammengewachsen und wird auch nicht nach dem Ausflug in die Fünftklassigkeit auseinanderbrechen. Im Gegenteil: „Ich denke, dass 90 Prozent unserer Jungs bleiben werden“, freut sich Rütter über den Zusammenhalt.
„Vielleicht haben die Gegner Erbarmen“ Der 39-Jährige bleibt ebenfalls an Bord und geht in der kommenden Spielzeit in der Landesliga in seine 20. Saison als PSV-Trainer. Angefangen hatte er damals in der F-Jugend. „Und ich kann mir sehr gut vorstellen, in der übernächsten Saison wieder dahin zurückzukehren“, überlegt der Familienvater. Grund: Sein Sohn Lasse (7 Jahre) spielt dann dort. Zudem interessiert sich auch Söhnchen Mats (4) bereits für Fußball. „Ich werde dem PSV ewig treu bleiben, möchte aber auch mal wieder mehr Zeit für meine Familie haben.“
Im Moment brauchen ihn allerdings seine Spieler. Denn selbst wenn RWO als alleiniger Rekordhalter mit 153 Gegentreffern noch meilenweit entfernt ist, kann es in den ausstehenden sieben Partien noch einige Male scheppern. Besonders vor dem Hintergrund, dass sich einige Stammspieler in den Osterferien in den Urlaub verabschieden: „Diesen Rekord brauchen wir wirklich nicht“, winkt Rütter ab: „Vielleicht haben unsere Gegner ja noch Erbarmen mit uns.“