Gegen Bielefelds U23 und den TuS Ennepetal (jeweils 1:0) war es noch knapp, gegen Heven deutlich. Beim 4:0-Sieg gegen die Wittener platzte auch endlich der Knoten von Christian Knappmann, der gleich dreimal zuschlug.
Eine schlechte Nachricht für RS-Redakteur Elmar Redemann, der in der Winterpause mit Kollege Krystian Wozniak gewettet hatte. Knipst Knappi in der Oberliga-Rückrunde zweistellig oder nicht? Einsatz ist natürlich der obligatorische Kasten Bier. Nachdem es erst so ausgesehen hatte, als würde "er" die Wette gewinnen, ist nun "kw" obenauf. "Warten wir mal ab", sagt Knappmann mit einem Schmunzeln, "ich komme gerne nach Essen, um beim Einlösen der Wette dabei zu sein." Damit, dass man sich beim RevierSport solch intensive Gedanken über seine Ausbeute macht, hat der Verler keine Probleme. "Ein bisschen Ansporn kann ja nicht schaden", sagt der 32-Jährige.
Der ehrgeizige Sturmtank will dabei nicht verhehlen, dass es ihn gewurmt hat, dass er so lange leer ausgegangen ist. "Ich war auch ich ein bisschen enttäuscht, dass es etwas gedauert hat, bis ich der Mannschaft mit meinen Toren helfen konnte. Ich hatte in den ersten Spielen aber auch eine etwas andere Rolle und war nicht der Stürmer in der Box, der nur die Bälle reinmachen sollte. Ich habe Verständnis, wenn die Fans Kritik äußern. Ich habe mich in dieser Hinsicht auch im Stadionheft mit einem Statement an unsere Anhänger gerichtet."
"Erkenschwick wird kein Zuckerschlecken"
Nicht nur für "Knappi", sondern auch für den Aufsteiger vom Wiehengebirge war der Start ins Jahr 2014 holprig. Knappmann versucht sich an einer Analyse: "Wir hatten eine richtig tolle Vorbereitung, haben im Trainingslager gegen vier Regionalligisten getestet und dabei dreimal gewonnen und einmal unentschieden gespielt." Der Alltag in der Oberliga sieht aber anders aus: "Das ist schwerer für uns. Rheine war heiß wie Frittenfett und hat brutal gut verteidigt. Darauf muss man sich Woche für Woche einstellen. Jetzt waren wir sehr stabil, aber ausruhen dürfen wir uns darauf nicht."
Schon gar nicht am nächsten Sonntag, wenn Rödinghausen am Erkenschwicker Stimberg gastiert. "Das sagenumwobene Spiel um Platz zwei", sprudelt es aus dem Charakterkopf heraus. "Ich habe Erkenschwick drei, vier Mal gesehen, unter anderem bei dem legendären 8:5 in Gütersloh. Die haben eine brutale offensive Qualität und werden gegen uns extrem motiviert sein. Das wird für uns kein Zuckerschlecken."
Egal, wie der Gegner heißt - gegen die Ermisch-Truppe legen sich alle immer besonders in die Riemen. Für Knappmann kein Problem. "Mag sein. Wir sind aber nicht wie 'Red Bull Leipzig' oder Hoffenheim. Wir haben auch viele Talente in der Mannschaft, nicht nur ältere Spieler, die mal höher gespielt haben. Gerade gegen Heven hatten wir eine sehr junge Mannschaft auf dem Platz. Wir sind auch nicht der FC Bayern der Liga, der seine Spiele locker gewinnt. 60 oder 70 Prozent reichen nicht, dafür ist die Konkurrenz zu stark."