Präsident Prof. Dr. Rüdiger Knaup blockte sich gestern, Mittwoch, ebenfalls Zeit frei, um ins Detail zu gehen. Im nachfolgenden Interview erklärt er, wie es zu dem Engpass kommen konnte.
Herr Prof. Dr. Knaup, wie viel Monats-Salär steht denn überhaupt für die Mannschaft aus?
Das Gehalt, was am 1. April hätte gezahlt werden sollen, wurde noch nicht überwiesen.
Was hat es mit der Gehalts-Stundung, die vom Mannschafts-Rat erwähnt wurde, auf sich?
Im Dezember wurde ein Verdienst gestundet. Seinerzeit hatten wir ein Freundschaftsspiel mit einem Bundesligisten vereinbart, um zusätzliche Einnahmen zu erzielen, die Partie wurde vom Gegner aber abgesagt. Welche Gründe gibt es für die momentanen Schwierigkeiten? Sponsoring-Zusagen sind stark zeitverzögert eingetreten, wir werden als Verein selbst vertröstet und können nichts anderes tun, als wiederum die Spieler zu vertrösten. Wir sind als kleiner Club oft auf Good Will angewiesen, da kann man bei den Gönnern nicht groß Theater machen, sondern muss auf Einhaltung der Zusagen hoffen. Ich habe mehr als Verständnis für den Unmut der Jungs und kann ihnen versichern, dass wir so schnell wie möglich versuchen, die Situation zu klären. Wir sitzen in einem Boot, müssen es zusammen irgendwie ans Ziel bringen. Stichwort Verantwortung! Vorstands,- und Aufsichtsrats-Vorsitzender sind bei der SG nach wie vor im Amt. Und zwar in Kenntnis der Sachlage. Man hätte sich auf der letzten Jahreshaupt-Versammlung auch anders verabschieden und nach dem Motto "nach mir die Sintflut" verfahren können, doch das ist nicht meine Art. Trotzdem muss der Verein dafür Sorge tragen, dass alles in geregelten Bahnen abläuft, oder?
Natürlich ist es unser Job, Gelder reinzubekommen. Ich sage auch nicht: Das alles ist nicht unsere Schuld. Bei der Mannschaft habe ich mich schon für den Zustand entschuldigt, es ist ein unhaltbarer Zustand. Unser Aufsichtsrat Dr. Wilhelm Beermann ist nach Kräften bemüht, zusätzliche Sponsoring-Einnahmen zu erzielen. Wenn sie allerdings vor der Frage stehen, samstags Bundesliga-Fußball in einer Loge zu gucken oder am Sonntag Existenz-Kampf in der Oberliga, dann ist die Antwort schnell gefallen.