So fehlen nach schriftlicher Darstellung der Akteure die Gehalts-Zahlungen aus Februar und März, das April-Gehalt fällt unter die Stundungs-Vereinbarung, wird also erst vier Wochen später überwiesen.
Bitter: Ein Spieler kann die längst überfällige Reparatur an seinem Auto nicht vornehmen lassen, muss deswegen von einem Kollegen zum Training chauffiert werden.
Ein weiterer Härte-Fall: Ein 09-Kicker geht bei einem Anruf nicht mehr an sein Mobil-Telefon, weil er Angst hat, sein Vermieter könnte durchklingeln, um ausstehende Logis einzufordern. Einem anderen Wattenscheider Spieler wurde am Bankautomaten die EC-Karte eingezogen, zudem gab es eine Zwangsvollstreckung bei einem 09er.
Sascha Höhle (li.) und seine Teamkameraden machen sich Luft (Foto: gkfoto.de).
Der Spieler-Rat beklagt sich zudem: "Niemand im Vorstand übernimmt Verantwortung, sondern schiebt es immer auf unglückliche Zufälle, andere Ungereimtheiten oder seine Vorstands-Kollegen, die gerade nicht anwesend sind." Außerdem wird moniert: "Wir werden in keiner Hinsicht ernst genommen, da sich keiner verpflichtet fühlt, seine getätigten Aussagen auch einzuhalten. Sich dessen bewusst, kommen einige Vorstands-Leute bei Spielen nicht mehr an die Auswechselbank, beziehungsweise in die Kabine."
Trotz der nervenden Gesamt-Situation gilt die Konzentration dem Unternehmen Klassenerhalt. "Wir sind davon überzeugt. Trainer,- Funktions-Team und Mannschaft geben seit Saison-Beginn alles dafür. Die Truppe hat das alles noch enger zusammengeschweißt, der Zusammenhalt ist sensationell", berichten Höhle, Köster, Kunz und Kushev, "wir hoffen, dass die wahren Fans uns weiter unterstützen."
Was dem Quartett, das im Namen der Gesamt-Truppe argumentiert, noch auf dem Herzen liegt: "Wir wollen und müssen uns nicht von den Zuschauern sowie Außenstehenden als Söldner oder Leute, denen der Verein nichts bedeutet, beschimpfen lassen." Schluss-Satz: "Auf weitere Diskussionen legen wir keinen Wert mehr, es müssen endlich Taten vom Vorstand folgen."