Täuber gibt zu verstehen: "Wir malochen, kompensieren Ausfälle, betreiben immer einen hohen Aufwand. Trotzdem konnten meine Jungs beim 2:2 in Lotte physisch unheimlich zulegen. Wenn die Partie länger gedauert hätte, wäre sogar noch ein Sieg drin gewesen." So musste man sich mit dem Minimal-Ziel begnügen. Täuber: "Es wurde ein Zwei-Tore-Rückstand aufgeholt, das zeigt: Die Moral ist absolut intakt. Schade nur, dass meine Truppe durch zwei Elfmeter, bei deren Entstehung eine gewisse Tolpatschigkeit zu erkennen war, in Rückstand geraten ist. Da fehlt es teilweise an der nötigen Cleverness."
Bei den vielen jungen Strategen, die sich im Kader der Badeweiher-Truppe tummeln, kein Wunder. "Ein Michael Planhof lief nach seinem Patzer neben der Spur", nennt der ehemalige Torjäger ein Beispiel, "umso wichtiger, dass wir mit Andreas Beckmann einen Spieler bringen konnten, der durch seine Aura, Präsenz und Sicherheit ganz wichtig für die Stabilität war." "Becki" legte eine beachtliche 45-Minuten-Schicht gegen die Sportfreunde auf den Rasen, Freitag in Münster könnte es schon etwas mehr werden. Täuber zum Thema 90-Minuten-Belastung: "Die Frage ist, ob ich Becki lange Zeit geben kann, um sich nach langer Verletzung heranzuarbeiten. Wir schauen Mal, wie lange es klappt."
Hinter Matthias Krantz steht noch ein Fragezeichen. Der Kapitän bekam einen Ball dermaßen stark ins Gesicht gefeuert, dass er einen Blackout hatte. "Matthes wusste zur Pause nicht, wie das Spiel steht. Das Kurz-Zeit-Gedächtnis war weg, er konnte sich nur noch an den Anpfiff erinnern. Trotzdem war er bis zur Endphase weiter dabei, ist dann ausgewechselt worden und hat eine Nacht zur Beobachtung im Krankenhaus verbracht", erläutert der Coach, der mit Patrick Walter (Herz-Probleme) und Tino Westphal (Kreislauf) zwei weitere Sorgenkinder hat. "Bei Patrick ist es ähnlich wie bei Schalkes Gerald Asamoah, gerade bei hohen Temperaturen muss man da schon aufpassen. Schließlich habe ich als Trainer auch eine gewisse Verantwortung. Tino verspürte Stiche im Brust-Bereich, wir haben ihn vorsorglich zum Arzt geschicht, um das checken zu lassen."
Nach einigen Ausrufezeichen in den vergangenen Auswärtsspielen, die unter anderem einen Sieg in Ahlen und ein knappes 1:2 in Verl brachten, kündigt Täuber für die 90 Minuten in Münster ebenfalls harte Gegenwehr an. "Uns fehlt eigentlich nur ein Quäntchen zum Big Point. Wir versuchen, bei den Preußen zu überraschen, werden hinten mit Sicherheit agieren, dazu freche Vorstöße nach vorne probieren." Täubers Rechnung: "Ein Punkt beim SCP, dann zwei Heimsiege gegen Delbrück und Rheine. Damit wären wir wieder voll im Geschäft." Was dem Trainer Hoffnung macht: "Die Mannschaft hat sich stabilisiert, nur das Aha-Erlebnis fehlt." Vielleicht kommt es, ähnlich wie kürzlich bei der SpVg. Erkenschwick, am Freitag Abend...