Seine Mannschaft hätte von der Polizei zum Bus eskortiert werden müssen, erklärte Schermbeck-Trainer Martin Stroetzel nach der Partie - eine Darstellung, die Dirk Neuhaus so jedoch nicht stehen lassen will. "Das entspricht so nicht den Tatsachen, denn es war kein einziger Polizist im Stadion", stellt der 1. Vorsitzende der Münsterländer klar. Dass sich der anwesende Ordnungsdienst sehr wohl um aufgebrachte RWA-Fans kümmern musste, will er dabei allerdings nicht verschweigen. "Auch ich habe mit unserem 3. Vorsitzenden Michael Schlieper zu deeskalieren versucht. Und ganz so wild war es am Ende dann doch nicht."
Vor allem will das Vorstandsmitglied aber auch darauf hinweisen, was aus seiner Sicht zu den Tumulten führte. "Unsere Fans waren mit dem Spiel natürlich nicht einverstanden, du hast 100.000 Chancen und schießt die Tore nicht, das frustriert. Während des Spiels gab es aber auch Provokationen vom Schermbecker Torhüter - und dann ist klar, dass von den Rängen bei jedem Abschlag die bekannten Schmährufe kommen. Es soll auch etwas Richtung Schermbecker Tor geflogen sein, wobei ich sagen muss, dass ich umgekehrt allerdings auch noch nie erlebt habe, dass die Spieler die Gegenstände dann in den Block zurückwerfen."
Gutheißen will Neuhaus das Gebaren aber nicht. "Unsere Fans haben schon etwas auf dem Kerbholz - und wenn wir als Verein im Insolvenzverfahren eines nicht gebrauchen können, dann sind das Negativschlagzeilen." Und genau deshalb sei man darauf bedacht, mit den "Ultras" des ehemaligen Zweitligisten einen engen Dialog zu führen: "Die Aktion war nicht in Ordnung. Aber wir sprechen viel mit diesen Fans und wollen erreichen, dass solch ein Theater ausbleibt."