Mit 4:0 (3:0) fertigte die Mannschaft von Trainer Peter Wongrowitz die neu formierten „Schlossherren“ ab. „Mit dem Ergebnis kann ich zufrieden sein“, nickte Wongrowitz. „Doch wir hätten auch noch ein oder zwei Tore mehr erzielen können.“
39 Minuten dauerte es am ersten Spieltag, ehe die neue NRW-Liga-Saison ihren ersten lupenreinen Hattrick zu bestaunen hatte. Jochen Höfler, in der vergangenen Saison mit 29 Treffern schon Torschützenkönig in der Niederrheinliga, stellte auch eine Klasse höher seine außergewöhnlichen Qualitäten unter Beweis.
Sein erster Streich: Perfekter Ball von Ahmet Isiklar auf Kosi Saka, der das Leder in die Mitte schob, wo Höfler lauerte und einnetzte (17.). Sein zweiter Streich: Langer Pass von Neu-Kapitän Ersan Tekkan und der Goalgetter schließt eiskalt ab (37.). Und der dritte folgte zugleich: Eine tolle Kombination ging voraus, ehe Musa Celik Höfler bediente (39.). „Ein großes Lob an Jochen, der es wirklich klasse gemacht hat“, war Wongrowitz von seinem Stürmer begeistert. „Aber wir haben auch gesehen, dass uns noch ein guter Mann daneben fehlt.“
Und was war mit Herne? Teilweise passable Ansätze im Angriff, aber im Mittelfeld ließen sie den Gästen zu viel Platz und in der Abwehr stimmte es bei weitem noch nicht. „Wir waren zu weit von den Gegenspielern entfernt“, war Ulrich Reimann nach der Partie stinksauer. „Wir haben jede Aggressivität vermissen lassen. Das war Kindergarten gegen eine abgezockte Truppe.“
In der Pause nahm Reimann den gelb-vorbelasteten Tino Westphal vom Platz. Die Auswechselung kommentierte der SCW-Coach folgendermaßen: „Nach vorne hat er ein bisschen was versucht, aber er hat auch nicht nach hinten gearbeitet. Dieser Spieler möchte ein Leitwolf sein? Da lache ich mich tot.“ Nach dem Wechsel auf dem Feld aber das gleiche Bild: Der KFC hatte alles im Griff und kam daher auch zum 4:0. Durch? Richtig, Höfler machte seinen Viererpack komplett. Nach einer zu kurzen Abwehr von Westfalia-Schlussmann Pascal Kurz ließ er diesem keine Chance (57.).
„Hut ab vor den Uerdingern, die an diesem Tag richtig stark waren“, musste Reimann anerkennen. „Dass wir mal eine Klatsche bekommen würden, war uns klar. Aber direkt am ersten Spieltag, damit habe ich nicht gerechnet. Ich hoffe, die Mannschaft lernt daraus.“ Das muss sie, sonst gehen die Herner schweren Zeiten entgegen. Auf der anderen Seite stellten die Krefelder unter Beweis, dass sie zm Besten gehören, was die Liga zu bieten hat.