Wolfgang Holtz, 2. Vorsitzender von Rot-Weiss Ahlen, Ihr Klub befindet sich im Insolvenzverfahren. Hat der Verein überhaupt eine Zukunft?
Natürlich. RWE hat es uns doch vorgemacht, wie man sich in der NRW-Liga gesunden kann. Nach dem 15. Juni, wenn die Lizenzbescheide draußen sind, haben wir 14 Tage Zeit, ein Lizenzverfahren in der NRW-Liga zu beantragen. Dann werden wir uns auch mit dem WFLV in Verbindung setzen.
Kann sich Ahlen die fünfte Klasse denn überhaupt leisten?
(Zögert). Wir werden es versuchen. Unser Konzept muss bis zum Lizenzverfahren stehen. Wenn uns das nicht gelingen sollte, dann müssten wir halt noch eine Liga tiefer. Aber die Signale stehen auf grün, denn unser Sponsorenkreis, der uns helfen will, hat signalisiert, mitzumachen.
Die Gerüchteküche brodelt. Demnach sollen RWA 500.000 Euro für die NRW-Liga fehlen. Stimmt die Zahl?
Nein. Wir benötigen sicherlich noch eine Menge Geld, aber unser Insolvenzverwalter Michael Mönig ist mit unseren Gläubigern schon sehr weit. Außerdem erwarten wir auch von der Stadt, dass sie die Pflege und Wartung des Stadions übernimmt. Wir können jedenfalls versichern, dass die Mannschaft und Trainer nicht teuer, aber gut sein werden.
Thomas Wember, Wirtschaftlichkeitsprüfer in der NRW-Liga, wie schätzen Sie den Fall Ahlen ein?
Dazu kann ich noch nichts sagen, denn die Unterlagen von RWA werde ich erst Ende Juni bekommen. Mit einer Lizenz-Entscheidung ist erst Anfang bis Mitte Juli zu rechnen. Das wird genauso lange dauern wie im Vorjahr mit Rot-Weiss Essen.
Der ehemalige Drittligist befindet sich aktuell im Insolvenzverfahren. Müssen Sie bei der Empfehlung zur Wirtschaftlichkeit des Klubs dann noch genauer hinschauen?
Nein. Die Frage ist: Welchen Plan stellt der Insolvenzverwalter auf. Der Verein darf in Zukunft keine Verluste einfahren, deshalb wird es wohl auch nicht für die Regionalliga nicht reichen. Denn diese Klasse ist zu teuer.
Aber reicht es dann für die NRW-Liga?
Das hängt vom Etat und den Gesprächen mit den Sponsoren ab. Die Gläubiger wollen ja ihr Geld zurück haben. Aber wir haben ja zuletzt gute Erfahrungen mit RWE und Siegen gemacht. Deshalb kann es auch RWA schaffen, einen Neuanfang zu starten.