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B. Gladbach - RWE 1:4
Aufstieg kaum noch zu vermeiden

RWE: Aufstieg kaum noch zu vermeiden
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Wie viel Erfolg verträgt sich mit Saisonziel Platz fünf? Es ist nur noch eine Frage der Zeit, bis der erste Spieler, Trainer oder Funktionär einknickt.

Und dann muss das Saisonziel korrigiert werden. Nach dem abermals beeindruckenden 4:1-Auswärtserfolg beim SV Bergisch Gladbach war es tatsächlich so weit. Zumindest ein bisschen. Der Kapitän wagte sich vor: „Platz fünf bleibt unser Ziel. Das dürfte jetzt langsam safe sein. Vielleicht können wir dann ja Rang vier als neues Ziel ausgeben.“ Ein Anflug von einem Lächeln, mehr war Timo Brauers Mienenspiel nicht zu entlocken.


Dabei wird die Kandidatenliste für mögliche Spielverderber im Aufstiegsrennen immer kürzer. Während etwa Germania Windeck sich beim 0:4 gegen Alemannia Aachen II ein blutige Nase holte, arbeitet RWE mit Auftritten wie in Bergisch Gladbach nicht zuletzt auch am psychologischen Moment. So erschreckend wenig, wie das Team von Trainer Lars Leese den Gästen im ersten Durchgang entgegenzusetzen hatte, mochte man beinahe schon einen Klassenunterschied zwischen beiden Mannschaften erkennen. Suat Tokat, der erstmals wieder von Beginn an auflief, bekleidete die Spielmacherposition und machte der Einfachheit halber da weiter, wo er gegen Velbert aufgehört hat. Es war alles andere als Zufall, dass der Rekonvaleszent bei seinem Startelfcomeback selbst mit das 1:0 (15.) markierte.

[player_rating]nrwliga-1011-22-220130181[/player_rating] Fortan schien der Auswärtssieg beschlossene Sache, nur noch eine Frage der Höhe. Doch die Gäste verpassten trotz drückender spielerischer Überlegenheit, die auf den Außenpositionen zwischenzeitlich regelrecht eklatant wurde, den Vorsprung auszubauen. Als Gladbachs Kapitän Uwe Brüggemann mit einem satten Distanzschuss den Spielstand ausglich (54.), drohte den Essenern die Spielkontrolle zu entgleiten. „In dieser Phase waren hatten wir nicht so viel Struktur und auch wenig Sicherheit. Vielleicht wollten wir zu viel“, mutmaßte Wrobel.

Daran, dass der Hänger den Gästen nicht zum Verhängnis wurde, war der Coach selbst sehr konkret beteiligt. Wieder war es Benedikt Koep, der momentan mit Ansage Jokertore sammelt, der das 2:1 markierte. Statt den bis dahin noch glücklosen Lukas Lenz der neuen Offensivkraft zu opfern, hielt der 41-Jährige jedoch an der Sturmspitze fest und schickte Koep für Leon Enzmann auf die Außenbahn. Eine Variante, die sich bezahlt machte. Lenz bereitete nicht nur die erneute Führung (72.) vor. Vier Minuten vor dem Spielende reihte sich der Angreifer selbst in die Torschützenliste ein, um mit der letzten Aktion des Spiels Timo Brauer das 4:1 aufzulegen.

Sollte sich angesichts dieser abermals überzeugenden Leistung nicht auch der Trainer langsam aus der Reserve locken lassen? „Die Fans sollen ruhig vom Aufstieg träumen, das ist ja auch das, was ich mir wünsche. Aber wir werden nicht von unserer Zielsetzung abweichen.“ Dennoch muss sich die NRW-Liga darauf einstellen, dass die Restserie für RWE wohl eine Abschiedstour wird. Oder anders formuliert: Der Klassenerhalt ist - zumindest in dieser Form - kaum noch denkbar.

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