Damit verteidigten die Rot-Weissen die Spitzenposition in der NRW-Liga. Jedoch, einfach war am Schloss Strünkede so ziemlich gar nichts.
Das lag in erster Linie an den schwierigen Bodenverhältnissen, die eine spielerische Linie beinahe unmöglich machten. „Spiel ist relativ“, bemerkte RWE-Trainer Waldemar Wrobel lakonisch. Rückblickend hat sich die Reise für die Essener aber natürlich gelohnt. Das lag vor allem an zwei Schlüsselszenen: Leon Enzmann, der mit einem satten Freistoß exakt in den Winkel traf (18.) verlieh der Begegnung eine andere Richtung, als die Spielanteile der ersten 45 Minuten angedeutet hatten. [player_rating]nrwliga-1011-14-220130181[/player_rating] Die Hausherren hatten die Partie im Griff, waren aktiver, ohne allerdings herausragende Torchancen zu erspielen. Für den nächsten Aufreger sorgte Rene Lewejohann, dessen Ausgleichstreffer der Referee aufgrund einer Abseitsstellung die Anerkennung verweigerte. Eine strittige Entscheidung. „Wenn wir da den Ausgleich erzielen, läuft das Spiel natürlich anders“, bemerkte Westfalia-Coach Klaus Täuber.
Der Konjunktiv war wohl gewählt, denn trotz einer kämpferisch ordentlichen ersten Hälfte brachte die Pause einen Bruch ins Spiel der Hausherren. Trotz allen Engagements gelang es der Westfalia einfach nicht, Torgefahr zu kreieren. Bei der stabilen RWE-Defensive, spätestens aber bei Keeper Dennis Lamczyk war Schluss und auch über Standards wollte wenig gelingen. Bei den seltenen Torchancen wie durch Sven Jubt (76.) versagten den Westfalen die Nerven. So blieb es Timo Brauer vorbehalten, nach einem Foul von Ludwig Kofo-Asenso an Holger Lemke, per Elfmeter den 2:0-Endstand zu besorgen (86.).
Daher konnte Wrobel den Sieg schlussendlich auch als „verdient“ verbuchen. „Wir hatten die klareren Torchancen und haben bis auf das Ding von Lewejohann eigentlich nichts zugelassen. Daher war der Sieg unterm Strich verdient. Mehr war auf diesem Rasen auch nicht möglich, wir haben physisch sehr stark gespielt, alles ist in Ordnung. Aber wir werden nicht größenwahnsinnig.“ Es bleibt also alles beim Alten. Die Essener führen die NRW-Liga-Rangliste weiterhin an und Herne sucht im freien Fall noch immer die Notbremse.