Ist die Fast-Insolvenz aus dem Sommer schon vergessen?
Nein. Das war natürlich kein schönes Gefühl. Es kann schließlich nicht sein, dass ein Verein wie RWE plötzlich in der Versenkung verschwindet. Zum Glück hat es doch noch geklappt.
Was für Auswirkungen hat der jahrelange sportliche Niedergang auf die Traditionsmannschaft?
Wir haben auch jüngere Spieler. Aber im Vergleich zu den Erstligisten haben wir das Problem, dass wir nicht mehr so mit den Namen nachkommen. Wenn einer von uns mal in der Regionalliga gespielt hat, kennt man den im Umkreis, aber nicht in Süddeutschland.
Glauben Sie, dass es noch mal richtig bergauf gehen wird?
Ich habe vor kurzem mit dem neuen Vorstandsvorsitzenden Michael Welling gesprochen. Er macht einen sehr guten Eindruck und hat Ahnung von der Materie. Wenn es so weitergeht, steigen wir hoffentlich auf und dann vielleicht sogar noch mal. Dann wären wir zumindest in der 3. Liga.
Ist es ein Problem, dass man sich bei einem Traditionsverein wie RWE immer auf die glorreiche Vergangenheit beruft?
Ich glaube nicht. Ich kenne Rot-Weiss seit 1970. Jedes Jahr sind Fehler gemacht worden, mal mehr, mal weniger. Wenn man die mal irgendwann abstellt, gehört man eigentlich in die Bundesliga. Die Zuschauer hätten es auf jeden Fall verdient. Kann so eine große Tradition erdrückend sein?
Man muss mal überlegen, dass wir seit 1977 nicht mehr Bundesliga sind. Die Fans haben sich wahrscheinlich schon ein bisschen daran gewöhnt. Die schielen zwar noch Richtung Erste und Zweite Liga, aber sie wissen auch, dass es im Moment nicht machbar ist.