Denn: „Ausgestellte Arroganz oder Überheblichkeit wird es von uns mit keiner Silbe geben.“ So spricht der Trainer eines Tabellenführers, der von Aufstieg nichts hören will. „Es macht keinen Sinn, irgendwelche Wahnsinnsziele auszugeben. Das kommt – gerade in Essen – wie ein Bumerang zurück.“
Deshalb müsse die Mannschaft, man ahnt es, auch am Wochenende alles abrufen, um gegen den VfB Speldorf zu bestehen. „Das ist eine erfahrene und sehr robuste Truppe“, berichtet Wrobel. „Die haben gegen den ETB, Siegen und zuletzt Herne gewonnen und die Niederlagen waren sehr knapp. Speldorf kann überall bestehen.“ Da passt der 5:1-Sieg der Mülheimer am letzten Sonntag perfekt in die Argumentationskette. „Ich war sehr dankbar für dieses Ergebnis“, gesteht der 40-Jährige. „Jetzt hat jeder gesehen, dass ein Gegner kommt, der Fußball spielen und gegen jede Mannschaft bestehen kann. Es liegt an uns, ob wir ihnen diese Option geben oder eben nicht.“
Ganz tief stapeln will der Coach nämlich nicht. „Selbstbewusste Bescheidenheit“, lautet das Credo. „Wir können schon mit einer gewissen Euphorie und Selbstbewusstsein aufspielen.“ Denn auch der VfB Speldorf sei natürlich prinzipiell schlagbar, findet Wrobel. Aber natürlich nur, wenn die Mannschaft ihr Maximum abrufe. Natürlich auch trotz der ungewohnten Heimspiel-Anstoßzeit am Sonntagnachmittag. „Ich finde Flutlichtspiele auch geiler. Aber ich denke nicht, dass Lichtverhältnisse einen Spieler besser oder schlechter machen. Jetzt müssen wir eben zeigen, dass wir es auch bei Tageslicht können.“ An der Motivation soll es nicht mangeln. Wrobel: „Wenn einer der Jungs weniger heiß ist, als an einem Sonntagabend, dann gnade ihnen Gott! Das wäre ein Ausschlusskriterium.“