Die letzte Euphoriewelle ist schließlich schon eine Weile her. Trainer Waldemar Wrobel gibt aber den Ungerührten und das gelingt ihm sogar recht trefflich. Es habe auch vorher schon Spaß gemacht, RWE-Trainer zu sein. Aha. Aber sieben Punkte... „Das ist nur eine Momentaufnahme“, entgegnet der Polizeibeamte. Nun sei es an seiner Mannschaft, den positiven Eindruck zu bestätigen und zu zeigen, ob es ein dauerhafter Zustand werden könne. „Wir wollen alle möglichst viele Spiele gewinnen und nehmen das gerne mit“, beteuert Wrobel. Die Spaßbremse möchte er trotz aller Ernsthaftigkeit nicht mimen. „Diese Euphorie und das Feiern nach den Spielen finde ich ja gut. Das was im Umfeld passiert sowieso. Das ist Begeisterung pur, da wären wir ja dumm, wenn wir das dämpfen würden“, findet der Coach.
Doch bislang ist die neu gewachsene Harmonie eben auch noch nicht auf die Probe gestellt worden. Und der Wind könnte sich nur allzu schnell drehen. „Wenn es dumm läuft, wir verlieren und die anderen ihre Spiele gewinnen, sind wir Fünfter. “, gibt Wrobel zu bedenken. Damit dies nicht geschieht, hat der 40-Jährige den künftigen Gegner Westfalia Rhynern am Sonntag beim 2:2 gegen Westfalia Herne höchstselbst unter die Lupe genommen. Fazit: „Sie stehen hinten sehr kompakt und bringen in der Offensive vor allem mit Björn Traufetter eine gewisse Qualität mit.“ Dennoch ist Wrobel überzeugt, dass RWE die besseren Fußballer in seinen Reihen wisse. Wenn man also die Tugenden der letzten Partien abrufe, „dann sind wir dort sicher nicht chancenlos. Ansonsten wird es schwer.“
Um diese Warnung zu unterfüttern, zieht der RWE-Trainer nüchternes Zahlenwerk zurate: „Wenn man den Binnenvergleich anstellt, haben wir gegen Velbert 2:2 gespielt, die haben gegen Herne verloren und gegen Herne hat Rhynern unentschieden gespielt.“ Dies sei zwar nicht wirklich aussagekräftig, die Warnung sollten seine Spieler aber verstanden haben. Schließlich würden sie sicher auch gerne noch Ende September auf der Euphoriewelle surfen. Denn dann, sagt Wrobel, „können wir auch sehen, wo der Zug hinfährt.“