Das erste Testspiel im Georg-Melches-Stadion stand an – und 500 Zuschauer hatten schon wieder Lust auf Hafenstraße. Ihr Kommen sollten sie jedenfalls nicht bereuen. Denn einen Auftritt, wie ihn das Team von Trainer Waldemar Wrobel im ersten Durchgang hinlegte, hätte man so sicherlich auch nicht erwartet. Schließlich war der letzte Test gegen eine Essener Amateurauswahl nicht viel mehr als eine Blamage.
Doch offenbar war das NRW-Liga-Team gewillt, diesen Eindruck möglichst schnell vergessen zu machen. Da spielte es auch keine Rolle, dass der Gegner eine mehr oder weniger große Unbekannte war. Der International Soccer Star Football Club ist ein loser Zusammenschluss US-amerikanischer Kicker, die Europa bereisen. Natürlich auch in der Hoffnung, hier eventuell Fuß zu fassen. Und in den ersten Tetsspielen im Revier gegen Wattenscheid 09 (2:1) und den MSV Duisburg II (1:1) hatten die US-Boys auch durchaus zu überzeugen gewusst.
Auch Wrobel hatte vor der Partie gewarnt, dass selbst einige U21-Nationalspieler in den Reihen der Soccer Stars spielten. Davon war zwar herzlich wenig zu sehen. Das mag an der Qualität, den häufigen Spielen oder was auch immer gelegen haben. Die Leistung der Hausherren war dennoch mehr als ansehnlich. Gar kein Vergleich zu dem erschreckenden Auftritt gegen die „Auf-Asche“-Elf. Wie aus einem Guss und mit reihenweise sehenswerten Kombinationen verdiente sich das Team Szenenapplaus. Alleine die Passfolge, die dem 1:0 durch Holger Lemke vorausging, war das Eintrittsgeld wert.
Insbesondere den Torschützen, Kerim Avci und Lukas Lenz bekamen die Gäste überhaupt nicht in den Griff. Und selbst nachdem Wrobel in der Pause alle Akteure ausgetauscht hatte, ging der Spielfluss nur zwischenzeitlich verloren. Nach kurzer Eingewöhnungsphase knüpfte auch der zweite Anzug an die Leistung aus den ersten 45 Minuten an. Als Leon Enzmann (72.) zum 2:0 nachlegte, war das schon beinahe zu wenig. Testspiel hin, schwacher Gegner her. Für den ersten Auftritt an der Hafenstraße ließ sich diese Vorstellung allemal sehen – und vor allem die 90 Minuten des vergangenen Samstags vergessen machen.