Dabei hatte es für ihn und seine Jungs nicht unbedingt nach Maß begonnen. Die Gäste kamen mit Schwung aus der Kabine und hatten sich offenbar viel vorgenommen. Zunächst nahm man dem HSV den Wind aus den Segeln, um dann selbst Aktionen zu starten. Zunächst scheiterte Lukasz Zemla noch an Andreas Braun (12.). Doch kurz darauf staubte er einen abgeprallten Freistoß von Oliver Adler zum nicht unverdienten 0:1 ab (13.).
Hombruch reagierte jedoch mit Gelassenheit auf den Rückstand. Läuferisch präsent übernahm der Favorit jetzt doch mehr und mehr das Kommando. Das Angriffsspiel wurde jetzt variabler, Phönix hatte kaum Zeit, sich im Raum und am Gegner zu orientieren. So konnte der bärenstarke Tim Schwarz einen Zuckerpass von Andre Kötter zum Ausgleich verwerten (17.).
Überhaupt Tim Schwarz: in seinem zweiten Spiel nach der Verletzungspause war er der Matchwinner. An sieben von acht Toren war er beteiligt. So auch beim 2:1, als er Eduardo Ribeiro mustergültig auflegte. Mit diesem Ergebnis ging es in die Pause, bis hierhin hatte die SG Phönix noch ganz ordentlich dagegen gehalten.
Samir Habibovic: „Anfangs waren wir etwas nervös, danach haben wir Phönix nicht ins Spiel kommen lassen, das Spiel eng gemacht und schön über außen gespielt.”
Christian Esser: „Wir haben am Donnerstag ein echtes Endspiel. Jetzt kommt es darauf an, diese Klatsche aus den Köpfen zu bekommen.”
Tim Schwarz: „Es hat Spaß gemacht, endlich mal wieder ohne Probleme zu spielen. Wenn wir weiter so zusammenhalten, ist noch alles möglich.”
Rachid Mazid: „Wir hatten uns so viel vorgenommen. Der Trainer hatte uns gut eingestellt, doch nach der Pause ließen einige die Köpfe hängen.”
Christian Esser hatte seine Mannschaft in der Pause noch mal neu eingestellt, brachte Mustapha Cankaya für Lukasz Zemla. Doch alles war halbherzig, die Zweikämpfe wurden nicht angenommen, und so nahm das Verhängnis nach kurzer Atempause seinen Lauf. Ein direkter Freistoß von Marius Lau (58.) sowie Tim Schwarz (62.) und Alex Enke (64.) schraubten das Ergebnis auf 5:1. Rene´ Bleschke holte sich beim 5:1 noch eine Rote Karte ab, Phönix fiel jetzt komplett auseinander. Der HSV machte sich einen Spaß daraus, Phönix vorzuführen und reihenweise schöne Treffer zu erzielen. Tim Schwarz bediente nacheinander noch Mounir Bazzani (71.) und zweimal Armin Ljakic (85., 88.).
Dem schwer getroffenen Christian Esser fehlten nach Spielschluss fast die Worte. Dennoch rang er sich zu Folgendem durch: „Das darf einfach nicht passieren, dass man so auseinanderfällt. Wir haben so viele Probleme, das wird jetzt ganz schwer.”
Schützenhilfe im Abstiegskampf erhielten die Grävingholzer immerhin vom Ortsrivalen TuS Eving, der den WSV Bochum trotz einer insgesamt wenig überzeugenden Vorstellung am Ende deutlich mit 4:1 bezwang und seine Position in der Verfolgergruppe der Landesliga 3 weiter festigte. Am Donnerstag gastieren die Bochumer zum Nachholspiel bei Phönix - zumindest für die Gastgeber herrscht dann schon Endspiel-Stimmung.
Derweil setzte Mengede 08/20 seine Erfolgsserie fort: Das 2:0 beim SSV Buer war der dritte Sieg in Folge und das vierte Spiel ohne Gegentreffer. Sascha Bauch und Christof Tielker trafen für die Jungs von Trainer Mario Plechaty.