Flutlicht, Riesen-Kulisse, gedrehter Rückstand - das Topspiel der Landesliga Westfalen 3 hat all das geboten. Am Ende setzte sich Spitzenreiter Westfalia Herne mit 2:1 (0:1) gegen Verfolger SV Brackel durch. Es war der fünfte Sieg im fünften Heimspiel.
"Ich habe mich so gefühlt, als wenn ich selbst mitgespielt hätte", sagte Herne-Trainer Hayrettin Celik. "Von beiden Mannschaften war es ein gutes Niveau, hohe Intensität." Mehr für das Spiel habe aber der Gastgeber getan.
"Die haben gefühlt zwei Busse geparkt." Trotzdem ging Brackel in Führung. "Das Tor fiel aus dem Nichts. Aus einer halben Chance fällt das 0:1." Dem Kopfballtreffer von Rron Sahiti (33.) war ein Freistoß vorausgegangen, den es nach Meinung von Celik nicht hätte gegen dürfen.
So habe der Westfalia-Trainer seinen Spielern in der Halbzeitpause gar keinen großen Vorwurf machen können. "Sie haben nicht so viel falsch gemacht. Ich habe ihnen dann gesagt, sie sollen einfach weitermachen und wir werden unsere Möglichkeiten bekommen."
Ich habe einige Spiele in Herne erlebt, aber was die Kulisse abgerissen hat, das war schon mega. Als Herner Junge war das sehr emotional und es gab viele Gänsehaut-Momente. Für solche Spiele ist man Trainer.
Hayrettin Celik
Und so sollte es auch kommen. "Mit der ersten gelungenen Aktion und zum richtigen Zeitpunkt" traf Christian Silaj (50.) kurz nach Wiederanpfiff. "Dann haben wir das Spiel kontrolliert."
Es dauerte aber bis zur 75. Minute, als Lokman Erdogan mit seinem linken Fuß aus 20 Metern abzog. "Dass dann ein Erdogan in so einer Liga seinen Stempel aufdrücken und den Unterschied machen kann, das gehört dann auch dazu."
Getragen wurden die Gastgeber dabei von einem Publikum, das an vergangene Zeiten erinnerte. "Ich habe einige Spiele in Herne erlebt, aber was die Kulisse abgerissen hat, das war schon mega", so Celik. "Als Herner Junge war das sehr emotional und es gab viele Gänsehaut-Momente. Für solche Spiele ist man Trainer."
Schiedsrichter: Luca-Noél Perschke
Zuschauer: 600
Tore: 0:1 Sahiti (33.), 1:1 Silaj (50.), 2:1 Erdogan (75.)
Somit konnte Celik von einem rundum gelungenen Abend sprechen. "Die drei Punkte waren das i-Tüpfelchen." Der gedrehte Rückstand zeige ihm, dass Herne als Team intakt sei. Vor allem als Reaktion, nachdem vergangenes Wochenende eine Serie von fünf gewonnen Spielen am Stück gerissen war.
Der Vorsprung auf Brackel beträgt nun vier Punkte. Neuer Verfolger Nummer eins könnte Vestia Disteln werden. Der Aufsteiger trifft in einem weiteren Topspiel auf Tabellennachbar SV Wanne 11. Bei einem Sieg könnte Disteln auf Platz zwei klettern und zwei Zähler Rückstand auf Westfalia Herne haben.