Das hatte sich der VfB Frohnhausen ganz anders vorgestellt. Nach monatelanger Zwangspause wollten die Frohnhauser „Löwen“ an der heimischen Helmut-Rahn-Sportanlagen endlich die Mission „Top-5-Platzierung“ starten.
Stattdessen kassierte der VfB gegen Mintard ein halbes Dutzend Gegentore. „Ich könnte jetzt nach Ausreden suchen, aber da würde ich mich lächerlich machen. Doch unsere Personalprobleme sind nun mal vorhanden. Daher mussten wir mit einer Rumpfelf gegen Mintard antreten. So mussten zwei Spieler aus der zweiten Mannschaft aushelfen sowie Ali Issa und Issa Said ran, die mit ihren Verletzungen gar nicht hätten spielen dürfen“, versucht Said das Debakel zu erklären.
Während er durchgeht, auf welch wichtigen Spieler er alles verzichten musste, stellt er selbst fest: „Ich kann das alles gar nicht alles aufzählen.“ Zum gut gefüllten Lazarett gehören wichtige Stammspieler wie Issa Issa (Mittelfuß), Leon Lieske (Urlaub), Yves Busch und Burak Bahadir (beide gesperrt) sowie Kim Dedek (Faserriss in der Wade), die wohl bis auf Leon Lieske auch noch länger ausfallen werden.
Frohnhausen fehlen zehn Spieler - Trainer Sais ist ratlos
Mit Entsetzen nimmt Said zur Kenntnis: „Zusammen mit dem Platzverweis von Nico Köhler fehlen derzeit zehn Spieler. Ich weiß nicht mehr weiter. So eine Situation habe ich nie gehabt und ich weiß nicht, wie ich damit umgehen soll.“
Aufgrund der dünnen Personaldecke hat Said großen Respekt vor dem nächsten Ligaspiel gegen den VfB Speldorf (So., 29.08., 15 Uhr, Saarner Str.): “In der letzten Saison haben wir gegen Speldorf sieben Gegentore kassiert. Ich habe von Anfang an gesagt, dass diese Saison nahezu alle Mannschaften auf Augenhöhe sind. Aber wenn man nicht seine Topelf auf den Platz bekommt, dann kann es jedes Spiel richtig klingeln, so wie gegen Mintard.“
Der 44-jährige Linienchef wagt sogar eine düstere Prognose: „Ich mache mir Sorgen und bin geschockt. Wenn wir uns nicht schnell wieder fangen und einige Spieler nicht rechtzeitig fit zurückkehren, dann steigen wir ab. Ganz klar.“
Daher stellt er seinen verbliebenen Spielern die Charakterfrage: „Wenn ich nach über acht Monaten Corona-Pause so wie gegen Mintard in das Spiel gehe, aufgrund der Personalsituation eine Chance bekomme, aber nicht brenne, dann habe ich hier auch nichts verloren.“
Diese Sichtweise teilt auch Kapitän Chamdin Said: „Wir müssen uns alle hinterfragen und dürfen das Verletzungspech nicht als Ausrede nehmen. Denn wir haben trotzdem noch genug Spieler, die Anspruch darauf haben, in der Landesliga zu spielen. In den kommenden Spielen müssen wir übertreiben gesagt über Leichen gehen, um irgendwie Punkte mitnehmen zu können.“