Bepackt mit zwei Pokalen stapfte Marco Brings in Richtung der Umkleidekabinen. In der linken Hand hielt er die Auszeichnung für den besten Torjäger des Turniers, in der rechten den Pokal der zweitplatzierten Mannschaft. Seine Mintarder hatten das Finale gegen den Mülheimer FC im Neunmeterschießen mit 4:5 verloren. Kurioserweise das einzige Spiel an diesem Tag, in dem er nicht traf.
„Dass wir das Spiel so kurz vor Schluss noch aus der Hand geben ist natürlich extrem bitter", erklärte er und übte auch Selbstkritik ob seines vergebenen Neunmeters gleich zu Beginn des Entscheidungsschießens. „Eigentlich war der gar nicht so schlecht geschossen. Am Ende muss man aber sagen: Wenn der Torwart ihn hält, war er eben nicht gut genug.“
Abgesehen von dem unglücklichen Finale zeigte der 30-jährige Mittelfeldspieler aber ein gutes Turnier, trug sich zumeist doppelt in die Torschützenliste ein. Insgesamt acht Mal traf er am Finaltag, dazu kamen zwei Tore in der Vorrunde. „Dort wären meine Treffer fast noch wichtiger gewesen", lachte er.
Mit dem VfB Speldorf, Rot-Weiß Mülheim und dem Mülheimer SV trafen dort direkt vier potenzielle Titelkandidaten aufeinander. „Insgesamt ist die Ausbeute aber schon okay", erklärte er schmunzelnd.
Torjäger Lierhaus fehlte verletzt
In Anbetracht des verletzten Top-Torjägers Mathias Lierhaus (17 Treffer in 17 Einsätzen) könnten Brings‘ Abschlussqualitäten auch in der Rückserie stark gefragt sein. „Mein eines Tor draußen ist bisher definitiv zu wenig. Da muss ich in der Rückrunde noch aufholen", erklärte er.
Auch sein Verein würde es ihm sicherlich danken. Aktuell belegt Blau-Weiß Mintard als Aufsteiger den neunten Platz in der Landesliga Niederrhein 1 und liegt damit fünf Punkte vor den Abstiegsplätzen.
Dass er das Potenzial zum Torjäger besitzt, hat Brings nun in der Zeit um den Jahreswechsel bewiesen. Die Torjägerkanone schrieb er dabei jedoch nicht nur sich alleine zu. „Wir haben einfach eine gute, junge Mannschaft, die Lust hat, zusammen zu spielen. Wir verstehen uns auch privat alle gut, deswegen läuft das“, erklärte er.