Am 26. Mai war das Glück in Düsseldorf-Oberbilk perfekt! Beim letzten Heimspiel der Bezirksliga-Saison 18/19 fuhr der SC Schwarz-Weiß einen 4:1-Sieg gegen die zweite Mannschaft von Ratingen 04/19 ein. Damit war ihnen der Aufstieg einen Spieltag vor Saisonende nicht mehr zu nehmen. Nach sechs Jahren in der Bezirksliga ging es also in die Landesliga. Ein halbes Jahr zuvor wird an diesen Triumph im Verein kaum jemand auch nur geträumt haben.
In der Nacht vom 29. auf den 30. Oktober wurde das Vereinsheim der Schwarz-Weißen niedergebrannt. Ein Drogensüchtiger war auf der Suche nach Geld in die Katakomben am Stoffeler Kapellenweg eingebrochen. Um seine Spuren zu verwischen brannte er das Gebäude hinterher nieder. Eine Woche später wurde der Täter gefasst. Dennoch lebt der Verein seitdem in Containern. Dies hinderte sie jedoch nicht daran, von Erfolg zu Erfolg zu eilen.
„Wir sind als Verein näher zusammengerückt“, sagt der erste Vorsitzende Michael Drinhausen. Dies zeigte auch die Anteilnahme der umliegenden Klubs. So meldete sich beispielsweise Fortuna Düsseldorf für ein Benefizspiel, bei dem Schlagerstar Heino - bis zur A-Jugend selbst beim SC Schwarz-Weiß aktiv und seit einigen Jahren Ehrenmitglied - den Anstoß ausführen sollte.
Von Normalität ist der Klub jedoch noch ein gutes Stück entfernt. Ein Jahr nach dem Brand hat der Wiederaufbau noch nicht begonnen. „Bis jetzt läuft nur der Rückbau. Wir hoffen, dass in den nächsten ein, zwei Wochen das Geld für den Wiederaufbau freigegeben wird, damit wir endlich wieder Steine draufsetzen können, anstatt welche wegzunehmen“, berichtet Drinhausen, für den diese Wartezeit nicht überraschend kommt. Von vornherein sei klar gewesen, dass diese Phase bis zu zwei Jahre dauern könne.
Das sportliche Abschneiden in der Landesliga Niederrhein 1 ist für die Schwarz-Weißen jedenfalls „absolut zufriedenstellend“, auch wenn Aufstiegstrainer Dennis Wienhusen sein Amt aus beruflichen Gründen niederlegen mussten. Sein vorheriger Co-Trainer David Breitmar hat den Posten übernommen. Zuletzt feierten die Landeshauptstädter drei Siege gegen Rellinghausen, in Steele und beim VfB Solingen. Das bedeutet nun Platz elf mit vier Punkten Vorsprung auf den ersten Abstiegsplatz. Am Wochenende geht es gegen den VfB Speldorf. Mit einem Sieg würde der Abstand auf mindestens sechs Punkte anwachsen. Drinhausen: „Am Anfang der Saison haben wir Lehrgeld gezahlt, da ging es aber auch gegen Teams aus dem oberen Drittel. Nun haben wir Gegner aus dem selben Dunstkreis.“