Das Highlight des Spiels war aber die direkt verwandelte Ecke von Justin Kaiser, der nach dem Sieg keine Zeit hatte, mit seiner Mannschaft zu feiern. „Justin wurde am Abend noch Vater“, erklärte Jörg Dohmann, Trainer von Blau-Gelb Überruhr, das schnelle Verschwinden seines Schützlings. In der 61. Minute brachte Kaiser seine Mannschaft mit einem kuriosen Treffer auf die Siegerstraße. Von der linken Seite brachte er den Ball mit Schnitt auf das Tor. Daniel Paries im Tor der Sportfreunde hatte in dieser Situation keine Chance.
Dabei ist Kaiser eigentlich gar nicht dafür vorgesehen, Ecken auszuführen. „Jonas Rölver, der sonst in dieser Partie die Ecken von der linken Seite reingebracht hat, hatte in seinen Aktionen etwas Pech. Deshalb habe ich Justin rausbeordert. Dabei sollte die Flanke eigentlich scharf auf den ersten Posten kommen – da hat er es etwas zu genau genommen. Es freut mich für den Jungen“, schmunzelte Dohmann. Die Umstellung erwies sich als die richtige Entscheidung, denn durch den Sieg rücken die Nicht-Abstiegsplätze für Blau-Gelb Überruhr wieder in Reichweite.
Überruhr kämpft sich in der Tabelle weiter vor
Dadurch, dass Arminia Klosterhardt zeitgleich dem Tabellenführer FC Kray unterlag, schob sich Dohmanns Team auf den 16. Platz vor. Das rettende Ufer ist nur noch einen Punkt entfernt. Zudem musste der Aufsteiger in den letzten sechs Partien nur eine Niederlage hinnehmen. Der dritte Sieg in Serie – nach den Erfolgen gegen die Sportfreunde Königshardt (3:1) und ESC Rellinghausen (2:1) – hat jedoch nicht nur positive Auswirkungen auf die Tabellensituation, sondern auch auf die Psyche, wie Dohmann erläuterte: „Ich glaube, dass es nach den beiden Jahren, in denen wir durchgehend erfolgreich waren, schwierig war, mit den Tatsachen in dieser Saison umzugehen.“
Mit Selbstvertrauen ins neue Jahr
Dohmann und sein Team lassen sich aber von dem Aufwärtstrend der vergangenen Wochen nicht blenden. „Wir können unsere Leistung richtig einordnen und wissen, dass wir trotz der 17 Punkte immer noch mit dem Rücken zur Wand stehen.“ Daher hob Überruhrs Trainer auch hervor, wie wichtig ein positives Ergebnis am Sonntag (16.12., 15.15 Uhr) gegen Genc Osman Duisburg zum Jahresende ist. „Jeder Sieg gibt uns mehr Selbstvertrauen und dementsprechend wollen wir auch das letzte Spiel im Jahr 2018 angehen, damit wir uns mit einem guten Gefühl in die Winterpause verabschieden können."
Die Resultate der vergangenen Wochen sollten dem Aufsteiger vor allem gezeigt haben, dass er auch gegen vermeintlich bessere Gegner punkten kann. Auch Überruhrs sportlicher Leiter Mario Salogga merkte an, dass „in dieser Liga jeder jeden schlagen kann. Bis auf Kray gibt es keine Übermannschaft.“ Autor: Julian Preuß