Doch auch in der Offensive leisten die Spieler von der Deutsch-Luxemburger-Straße Bemerkenswertes. Nur der Aplerbecker Torhunger ist noch größer. Im Angriff steht stellvertretend für den Aufschwung der Süd-Dortmunder dabei ein Namensvetter von Braun: Alexander Topolewski. Der Angreifer war bereits elfmal erfolgreich und konnte trotz Trainingsrückstands im Spitzenspiel gegen den TuS Eving seinen Farben nur wenige Minuten nach seiner Einwechslung gleich das Unentschieden sichern.
Denn zuletzt musste Topolewski auf die Zähne beißen. Eine Knochenquetschung sorgte für Schmerzen. „Aber so lange da nichts Schlimmeres passieren kann, werde ich versuchen es durchzuziehen“, sagt er. Denn schließlich will er seine lang ersehnte Rückkehr zu alter Stärke nicht gefährden. „Ich hatte eine größere Durststrecke.“
Für den Dortmunder schien die große Karriere zeitweise zum Greifen nahe. Bei Borussia Dortmund durchlief er die Jugendabteilung. Bei den Amateuren des BVB galt er als Stürmer-Hoffnung. In der Vorbereitung auf die Saison 2004/2005 wurde sogar der damalige Profi-Trainer Bert van Marwijk auf ihn aufmerksam und setzte ihn in einigen Testspielen ein. „Aber irgendwann musste ich einsehen, dass es nicht reicht. Ich hatte den Spaß verloren“, sagt Topolewski. Von einem Kreuzband-Anriss erholte er sich nie. Ein weiteres erfolgloses Jahr bei Oberligist TSG Sprockhövel später stand er mit Anfang 20 vor den „Trümmern“ seiner Karriere.
Der Wechsel zu seinem Heimatverein nach Hombruch im Winter 2006 wirkte zunächst wie ein riesiger Rückschritt. Anfangs hielt er sich in der Kreisliga-Reserve fit. „Man hat mir hier die nötige Zeit gegeben.“ Topolewski nahm neun Kilo ab, begann sein Abitur nachzuholen, und stieg zum Ende der vergangenen Saison wieder voll in das Training bei der Landesliga-Mannschaft von Samir Habibovic ein. „Beim Alex passt es jetzt“, freut sich der Trainer, „er hat weniger körperliche Beschwerden, mit Philip Schwaß und Alex Enke spielen mittlerweile zwei seiner besten Kumpel bei uns und in unser System fügt er sich ebenfalls gut ein“, zählt er mehrere Faktoren der positiven Entwicklung auf, die für den Stürmer mühsam war.
„Am Anfang war die Umstellung nicht einfach“, sagt Topolewski. „In dieser Klasse wird anderer Fußball gespielt. Außerdem ist der Umgang mit Trainer und Umfeld viel freundschaftlicher als in höheren Ligen.“ Doch aus dem Rückschritt wurde schnell ein Fortschritt. „Ich habe wieder Spaß am Training, mache mir nicht mehr so viel Stress“, meint Topolewski.
Die Freude merkt man ihm auf dem Platz deutlich an. Der 21-Jährige ist in der Lage, aus „unmöglichen“ Situationen Torgefahr zu entwickeln. Sein aktuelles Leistungsvermögen sieht er erst bei „85 bis 90 Prozent“. Die Abwehrreihen der Landesliga dürfen dies durchaus als Warnung verstehen, zumal auch der Trainer noch Entwicklungspotenzial bei seinem Torjäger ausmacht.