Das Spiel war keine zehn Minuten alt, da war es für den PSV Wesel schon gelaufen. „Wir haben hier in der ersten Halbzeit kräftig Lehrgeld gezahlt", musste sich Trainer Björn Assfelder eingestehen. Yassine Bouchama und Fatmir Ferati brachten den FC Kray schnell mit 2:0 in Front. Man musste zu diesem Zeitpunkt gar ein totales Debakel für die Weseler fürchten, wurden sie doch vom FC Kray förmlich überrollt. Die Essener zogen ein beispielloses Powerplay auf und ließen ihrem Gegner in der Anfangsviertelstunde keine Luft zum Atmen.
„Wir haben viel von dem umgesetzt, was wir uns vorgenommen haben. Wir wollten schnell in die gegnerische Hälfte kommen, das haben wir gut umgesetzt. Ich bin sehr zufrieden“, bilanzierte ein glücklicher Michele Lepore.
Der Trainer des FC Kray hatte auch keinen Grund zu meckern. Obwohl sich die Essener nach dem furiosen Auftakt eine ruhigere Phase gönnten, hatten sie das Geschehen zu jeder Zeit im Griff. Der überragende Ilias Elouriachi, dessen feine Ballbehandlung seine Gegenspieler oft zu Fouls zwang, machte nach gut einer halben Stunde mit dem 3:0 schon alles klar.
„In der ersten Halbzeit waren wir fast gar nicht im Spiel. Wir haben es uns in den ersten 20 Minuten verbockt. Hier dann ein 0:3 aufzuholen ist nahezu unmöglich. Insofern haben wir verdient verloren", fasste Assfelder den Nachmittag zusammen.
Kray verwaltet, Wesel nicht zwingend
„In der zweiten Halbzeit haben wir dann versucht, den Spielaufbau von Kray ein bisschen zu unterbinden. Ab da hat es bei uns besser geklappt. Wir hatten ein bisschen mehr vom Spiel und sogar ein paar Möglichkeiten“, analysierte der Weseler Coach.
In der Tat kam seine Mannschaft in Hälfte zwei besser ins Spiel. Kray wollte den Vorsprung verwalten, weshalb sich Assfelders Truppe einige Chancen boten. Mit denen gingen sie jedoch viel zu fahrlässig um und so kam es, wie es kommen musste. Einen fein herausgespielten Angriff vollendete Bouchama zu seinem zweiten Treffer und dem 4:0 für den FC Kray. Obwohl die Essener Wesel auch in der Folge einige Räume boten, kam nie wirklich Gefahr auf. Wenn Keeper Marius Delker eingreifen musste, reagierte er stark, wahrte seine weiße Weste und sicherte seiner Mannschaft einen letztlich ungefährdeten Heimerfolg.
Autor: Tizian Canizales