Es war nicht der beste Tag der Sportfreunde aus Hamborn. Gegen den GSV Moers musste sich die Truppe von Michael Pomp am Ende einer zähen Begegnung mit 0:1 geschlagen geben. Der Trainer der Löwen war nach dem Spiel sichtlich angeschlagen, stand aber Rede und Antwort und äußerte sich zu Themen, wie dem Relegationsmodus, der Fan-Unterstützung und der Zukunft an der Westerwaldstraße.
Herr Pomp, wie schätzen Sie diese enttäuschende Heimniederlage gegen den GSV Moers am Ende ein? Die erste Hälfte von zweimal 90 Minuten ist jetzt rum. Wir liegen 1:0 in Rückstand, das ist nicht die Welt. Am Sonntag sind erneut 90 Minuten zu gehen, in denen wir den Rückstand wett machen können. Im Hinspiel waren wir ehrlich gesagt auch nicht am Leistungsmaximum. Für den Gegner ist es mit dem Sontagsschuss, der zum Tor führte, glücklich gelaufen. Mal sehen, wer mit Blick auf Sonntag nochmal zulegen kann. Wir sind da immernoch sehr zuversichtlich.
Am Donnerstag waren mal wieder etwas mehr Zuschauer vor Ort. 720 Leute hatte es trotz Gewitter an die Westerwaldstraße verschlagen. Das Publikum ging mit denn Team jedoch hart ins Gericht, meckerte viel und feuerte wenig an. Habe sie sich da vielleicht mehr positive Energie gewünscht? Man wünscht sich so einiges. Aber ich muss den Fans Recht geben: Heute haben wir nicht unsere beste Leistung gezeigt. Die Leute sind dann kritisch, was ich gut finde. Wenn sie merken, dass wir alles reinhauen, sind sie aber auch wieder unser zwölfter Mann. Wir müssen sie im Rückspiel wieder abholen und hinter uns bringen. Am Ende des Tages ist es aber wie, als wenn Deutschland spielt: 80 Millionen Bundestrainer haben wir dann, die alles besser wissen. In Hamborn sinds dann meinetwegen nur 600 bis 700, die dann Hamborn-Trainer sein wollen. Aber ich finds okay und kann damit leben.
Die Relegation missfällt mir. Warum muss ein Tabellenfünfzehnter in einer 18ner-Liga Relegation spielen? Das muss mir einer erklären.
Michael Pomp, Trainer Hamborn 07
Ihre Reserve ist bereits von der Bezirksliga in die Kreisliga A abgestiegen. Nun drohen Sie mit ihrer Mannschaft das ungeliebte Abstiegs-Double perfekt zu machen. Was würde dieser Abstieg für Hamborn bedeuten? Die Tendenz spricht aktuell eher gegen uns, das stimmt. Ich glaube aber nicht, dass in Hamborn eine Welt zusammen brechen würde, wenn der Doppelabstieg tatsächlich Realität wird. Es gilt dann aufzuarbeiten, warum es überhaupt zur Relegation gekommen ist. Wir wussten schon, dass wir punktuell nicht in der Lage waren, mal eben so Landesliga zu spielen. Da gabs und gibts schon einige Baustellen. Die Voraussetzungen sind aber eigentlich da: Infrastruktur, Fanzuspruch und so weiter. Es gilt das nur richtig zu nutzen.
Sie und ihre Mannschaft haben den direkten Klassenerhalt nur um einen Zähler verpasst, weil Hö./Nie. am letzten Spieltag überraschend den FC Kray schlug. Wie bewerten Sie also diese Relegation? Müssen Sie sie spielen oder dürfen Sie? Noch einen Tag nach dem Saisonfinale hat es sich, so wie es gelaufen ist, natürlich mies angefühlt. Es hat ja nicht viel gefehlt. Nur einmal drei Punkte mehr und wir wären sicher über dem Strich gewesen. Insgesamt müssen wir aber froh sein, diese Chance noch erhalten zu haben, denn die Saison war alles andere als gut. Ich möchte hier jedoch nicht den Relegationsmodus an sich loben, denn dieser missfällt mir doch sehr. Vor allem in der Landesliga verstehe ich nicht, warum in einer 18ner-Liga der 15. noch Relegation spielen muss. Das muss mir jemand mal erklären. Mit Kommerz und Geld wird es wohl wenig zu tun haben. Hier zahlen 700 Leute einen Fünfer Eintritt und die Einnahmen werden durch drei geteilt. Meiner Meinung nach, wird es den Anateurvereinen dadurch nur noch schwieriger gemacht, als sie es mittlerweile sowieso schon haben.