Sportlich läuft es für den SV Sodingen ganz gut: Mit einem Sieg im Derby gegen Horsthausen ist die Mannschaft nach der Winterpause ins neue Jahr gestartet. Und doch musste der SVS kurz darauf einen herben Rückschlag hinnehmen: Trainer Carsten Droll, der erst zum 5. Spieltag nach dem Weggang von Frank Wegener das Amt übernommen hatte, hört zum Saisonende auf. Seine Begründung: Beruflich und privat ist er ziemlich eingespannt und kann den hohen Zeitaufwand, den es braucht, um eine Landesliga-Mannschaft vernünftig zu betreuen, nicht mehr aufbringen.
"Das ist natürlich schade", sagt Tim Eibold, Sportlicher Leiter des SV Sodingen, "weil es mit ihm gut läuft. Die Stimmung ist richtig gut und dafür ist auch das Trainerteam verantwortlich." Und dennoch versucht Eibold der Situation etwas positives abzugewinnen. Zum einen ist er froh darüber, dass Droll frühzeitig an die Vereinsführung herangetreten ist und seine Entscheidung mitgeteilt hat. So können die Verantwortlichen sich ohne großen Druck um eine neue Lösung kümmern. Zum anderen hofft Eibold noch einmal frischen Wind reinbringen zu können. "Jetzt können wir noch einmal nach Trainer schauen, der hier verwurzelt ist und sich in der Gegend auskennt. Das war bei Carsten ja leider nicht der Fall."
Jetzt können wir noch einmal nach Trainer schauen, der hier verwurzelt ist und sich in der Gegend auskennt. Das war bei Carsten ja leider nicht der Fall.
Tim Eibold, Sportlicher Leiter
Jetzt will Eibold natürlich schnell einen Nachfolger finden. Kandidaten hat er schon im Auge. Allerdings ist das auch nicht so schwer, schließlich ist die letzte Trainersuche erst ein knappes halbes Jahr her. "Da habe ich natürlich noch ein paar Kontakte", sagt der Sportliche Leiter. Eibold hofft, erneut so einen Glücksgriff zu machen wie mit Droll, denn auch wenn der nur kurz beim SVS war beziehungsweise noch ist, hat die Beziehung hervorragend funktioniert. "Carsten ist immer sehr geradlinig, weicht nicht von seinem Weg ab und arbeitet dabei immer professionell. Inhaltlich hat er richtig viel drauf und er ist zusätzlich ein guter Motivator."
Deshalb ist die Stimmung aktuell auch ein bisschen gedrückt in der Mannschaft, dass der Trainer im Sommer geht. Sie haben alle gerne mit Droll zusammengearbeitet. Überredungsversuche, den 43-Jährigen noch einmal umzustimmen, hat sich Eibold aber trotzdem gespart. "Seine Entscheidung steht fest. Er wird irgendwo in die Kreisliga gehen."
Sein Nachfolger kann sich jedenfalls freuen. Er wird eine gut funktionierende, homogene Truppe übernehmen. "Wir haben aktuell eine Mannschaft mit einem unfassbar guten Geist", weiß Eibold, der sich deshalb auch keine Sorgen macht, dass die Truppe jetzt auseinanderfällt. Alle haben sich geschworen: Bis zum 30. Juni werden sie alles geben und an einem Strang ziehen. Auch Droll sagt: "Ich bin noch zum 30.6 hier und da möchte ich mit der Mannschaft so gut und erfolgreich wie möglich abschließen."