Beim SV Horst-Emscher 08 ist in dieser Saison einiges neu: Nach mehreren Jahren Westfalenliga tritt die Mannschaft vom Schollbruch 2017/18 wieder in der Landesliga an. Der Abstieg war zuletzt nicht zu vermeiden. Doch nicht nur die Spielklasse ist eine andere, auch der Trainer ist ein anderer - oder eher die Konstellation an der Seitenlinie: Nach langen Jahren unter Jörg Krempicki (und zuletzt Willi Schmalz) haben zu dieser Saison Alexander Thamm und Jens Grembowietz das Ruder übernommen – als gleichberechtigtes Gespann, wie sie immer wieder betonen.
Dritter Bandscheibenvorfall wirft Thamms Pläne über dne Haufen
30 und 34 Jahre sind die beiden alt, haben selbst höherklassig Fußball gespielt – Thamm z.B. für den VfL Bochum, FC Schalke 04 oder Wattenscheid 09, Grembowietz, der mit der Schalker U19 Deutscher Meister wurde, u.a. bei Dynamo Dresden. Beide verstehen ihr Handwerk also. „Klar, dass sich vieles ändern wird“, sagt Thamm, der vieles aus seiner eigenen aktiven Laufbahn mitgenommen hat und jetzt als Trainer anwenden möchte. Wenn irgendwie möglich, würde er auch gerne selbst noch die Fußballschuhe bei Horst 08 schnüren. Allerdings hat ihn der dritte Bandscheibenvorfall jetzt etwas zurückgeworfen, sodass „Thammy“ sich erst einmal auf dem Platz zurückhalten muss. Dafür kann er aber seine ganze Energie ins Traineramt stecken. Das ihn und seinen Kompagnon - seit sie vor einem Jahr beim TSV Marl Hüls II zum ersten Mal an der Seitenlinie standen – unheimlich begeistert. „Der Ball fehlt mir“, sagt Thamm, „aber ich habe so viel Spaß dabei, den Jungs zuzugucken, ihnen Tipps zu geben und zu helfen, dass ich nicht darüber nachdenke.“
Erwartungen sind groß
Vielmehr denkt er darüber nach, was die Saison so bringen wird. Bei einem Absteiger stellt sich natürlich die Frage: Soll es direkt wieder nach oben gehen? „Die Erwartungshaltung ist natürlich da“, weiß Thamm, mit einem Mittelfeldplatz wäre man in Horst auf jeden Fall nicht zufrieden. „Aber wir müssen nicht zwingend aufsteigen. Wir wollen oben mitspielen, unser Ziel ist alles von Platz fünf aufwärts, aber das ist von vielem abhängig.“ Und vor allem nicht planbar, wie der Mann mit Erstliga-Erfahrung ganz genau weiß: „Es gibt nur eine Mannschaft in Deutschland, die ihren Tabellenplatz planen kann. Das ist der FC Bayern München.“
So weit ist das Team aus Gelsenkirchen noch nicht. Fest steht aber, dass auch Horst 08 das Beste aus sich herausholen wird. Am 13. August startet die Landesliga 3 in die neue Saison. Erster Gegner der Horster ist der SSV Mülhausen, ehe daheim mit dem BSV Schüren bereits der erste Prüfstein kommt.