Zu viel hat man im abgelaufenen Jahr falsch gemacht, das weiß auch der sportliche Leiter Christoph Peters: „Wir müssen wieder näher an unser Publikum rücken. Wir hatten zuletzt Spieler, die jahrelang dabei waren, aber nur den Trainer und mich kannten und sonst keinen. Das ist das erste, was sich ändern muss.“ Zuletzt hätte sogar die Landesliga-Reserve der Liebling der Zuschauer und hatte mehr Leute angezogen, als es die erste getan hat. „Zuletzt gab es erste Stimmen, dass unser neuer Trainer Toni Molina ein richtig netter sei. Ich habe dann gefragt, warum sie diese Meinung hätten, da kam als Antwort: 'Ja, der hat mit mir gesprochen.' Das sagt schon viel aus.“
Stichwort Molina. Der neue Coach kommt nach zwei glücklosen Stationen beim ETB und in Kapellen-Erft zur neuen Saison zu den Gelb-Blauen. In Peters' Wiederaufbauplan nach dem Abstiegs-GAU ist er das wichtigste Mosaiksteinchen: „Wir brauchen auf dem Platz wieder ein gewisses Konzept mit Kombinationsspiel und allem drum und dran. Mit Toni haben wir da, glaube ich, genau den richtigen Mann für geholt. Er ist ein wirklich positiv bekloppter. Wir telefonieren mindestens zweimal jeden Tag, obwohl er im Urlaub ist.“ Zu seiner Zeit in Hilden hatte der ehemalige Jugendtrainer von Fortuna Düsseldorf bereits auf sich aufmerksam gemacht, als er den VfB zwei Jahr souverän in der Liga hielt und dabei gleichzeitig die stärkste Offensive – und halt auch mit die meisten Gegentore – hatte. „Er hat unser vollstes Vertrauen. Er wird es schaffen, die Qualität, die wir im Kader haben, wieder auf den Platz zu bringen.“
Von einem Betriebsunfall Abstieg oder der Rolle als Top-Favoriten in der neuen Saison will Peters, der mittlerweile seit 13 Jahren im Verein tätig ist und von der Kreisliga B nach oben geführt hatte, nichts wissen: „Wir sind jetzt schon wieder die Gejagten, der FC Bayern München der Liga. Natürlich wollen wir wieder hoch, aber da sind auch ganz schön gute Truppen mit dabei.“ Peters selbst wird sich von nun an vermehrt aufs Marketing kümmern, die sportlichen Belange übernimmt komplett Horst Riege gemeinsam mit Molina.
Und sie werden den Kader für den direkten Wiederausftieg umbauen müssen. Mit Drilon Istrefi, Robin Kreis oder Sergen Sezen haben einige Leistungsträger den Verein verlassen, Stefan Galster und Daniel Klinger übernehmen die zweiten Mannschaft von Roberto Gambino, der zukünftig Co-Trainer Molinas wird. Auch der größte Name im Meerbuscher Kader, Dennis Schmidt, geht und kehrt zu seinem Heimatverein SSV Dhünn zurück. Peters: „Schön wäre es, wenn wir es wie Homberg, Fischeln oder Baumberg machen könnten und erstarkt in die Oberliga zurückkehren würden.“ Wann das sein soll, bleibe jedoch abzuwarten: „Nach zehn Spieltagen wird man eine Tendenz erkennen können. Wir hoffen, dass wir oben mitspielen können, alles weitere wird man sehen.“