„Dann steigen wir halt in die Westfalenliga auf“, sagt Peter Colmsee, der Sportliche Leiter des Klubs, klipp und klar.Er macht gleichzeitig zwei weitere Dinge deutlich. Erstens: „Sollten wir auch noch im Frühjahr des kommenden Jahres so weit oben stehen, werden wir unsere Spieler sicherlich nicht bremsen. Dann sollen sie, wenn sie sich dafür qualifizieren, auch eine Klasse höher spielen dürfen. Alles andere wäre Dummheit.“
Und zweitens: „Wir genießen die momentane Situation und wissen das alles ganz genau einzuordnen. Wir haben erst 15 von 28 Spielen absolviert. Es kann noch so viel passieren. Aber ausgeschlossen ist in dieser ausgeglichenen Staffel gar nichts, auch nicht ein Aufstieg von uns.“
Wie schnell es nach oben und auch nach unten gehen kann, haben die Resser selbst erleben können. Mitte Oktober hatte das Team drei Siege und fünf Niederlagen auf dem Konto und somit Tuchfühlung zu den Abstiegsplätzen. Trainer Frank Conradi erinnert außerdem gerne an die Saison 2014/15, als im ersten Jahr unter seiner Regie der Aufstieg in die Landesliga gelang. Damals startete die Viktoria in der Bezirksliga mit einem Zwölf-Punkte-Vorsprung in die Rückrunde – und wurde noch von Westfalia Gemen abgefangen. Erst über die Relegationsrunde ging es doch noch nach oben.
Diesmal ist alles viel enger zusammen. Die Resser liegen nach dem Rückrunden-Auftakt einen Punkt vor dem SV Sodingen und dem Hombrucher SV. Mit dem Abstiegskampf sollten die Gelb-Schwarzen bei einem 14-Punkte-Polster auf den Tabellenvorletzten allerdings nichts mehr zu tun bekommen, selbst in dieser verrückten Staffel nicht. So unverständlich es angesichts der aktuellen Erfolgsserie auch klingen mag, aber Frank Conradi sagt: „Wir bin froh, wenn am Sonntag die Pause beginnt. Die Jungs haben alles aus sich rausgeholt, sie gehen auf dem Zahnfleisch.“ Zuletzt fehlten bereits Sven Bödiger, Patrick Herkt, Patrick Kroll, Lukas Tomanek, Abuzer Ezici und Taner Turpcu aus Verletzungsgründen. Am vergangenen Sonntag kam auch noch Torjäger Sven Jubt hinzu. Er erlitt beim 3:1 im Derby gegen die SSV Buer einen Muskelfaseriss im Oberschenkel und fehlt im Auswärtsspiel beim VfB Günnigfeld.
Was die Resser zuletzt geleistet haben, ist nicht nur wegen der personellen Ausfälle enorm. Sie haben einen der kleinsten Etats der Liga und würden sich auch im Falle eines Aufstiegs auf keine Harakiri-Spiele einlassen. „Wir gehen finanziell am Limit, haben nicht den großen Geldgeber“, sagt Peter Colmsee. „Aber wir würden es möglich machen, eine Klasse höher zu spielen. Und wenn es mit unseren Mitteln in der Westfalenliga nicht reichen sollte, steigen wir eben sofort wieder ab.“