A. Klosterhardt

Kollektiv soll’s richten - Samstag Pokalhit

Die Partie gegen den ehemaligen DFB-Pokalsieger, Europapokalteilnehmer und aktuellen Oberligisten KFC Uerdingen 05 ist ein Leckerschmecker der besonderen Art. Darauf liegt auch kurzfristig der Fokus, ehe im Anschluss wieder die volle Aufmerksamkeit der dann eine Woche später startenden Meisterschaft in der Fußball-Landesliga gilt – dem Tagesgeschäft eben. Dort schnitten die Arminen in den vergangenen beiden Jahren mit den starken Plätzen fünf und vier ab. Wohin führt die Reise diesmal?

„Na klar wollen wir eine gute Rolle spielen und attraktiven Fußball bieten. Mit Prognosen halte ich mich aber lieber zurück“, lassen sich konkrete Zielformulierungen aus Geschäftsführer Thomas Natis nicht herauskitzeln. Günter Bruns ist da ähnlich gestrickt. Arminias Trainer, der am Hans-Wagner-Weg nunmehr in seine dritte Saison geht, ist kein Freund von etwaigen Platzierungsspielchen. „Wir wollen so viele Punkte wie möglich holen. Es wird nicht immer alles funktionieren. Aber die Jungs werden sicher wieder in der Lage sein, jedem weh zu tun. Ob wir die nötige Konstanz haben, wird die Serie dann zeigen“, blickt der Coach den bevorstehenden Pflichtaufgaben in der Liga grundsätzlich zuversichtlich entgegen.

Im Gegensatz zu den Vorjahren ist Arminias Kader deutlich breiter aufgestellt. Der Grund hierfür ist ein ganz einfacher: Bruns und sein Co-Trainer Oli Adler sind aufgrund der gesammelten Erfahrungen in der jüngeren Vergangenheit gebrannte Kinder. Sie können nun deutlich besser auf Ausfälle reagieren. Auf der anderen Seite wiegen die Abgänge von Torhüter Jan Terhorst (berufliche Gründe), Außenbahnwirbelwind Danny Walkenbach (ETB SW Essen) und Torjäger Samet Sadiklar (TV Jahn Hiesfeld) schwer. Das sind zweifelsohne Qualitätsverluste, die es irgendwie aufzufangen gilt. Vor allen Dingen in vorderster Front müssen Lösungen gefunden werden. Da, wo Sadiklar als geradliniger, abgezockter Knipser vom Dienst mit 26 Saisontreffern fast annähernd die Hälfte aller Klosterhardter Treffer erzielt hat. „In der Offensive wollen wir es nach Möglichkeit auf mehreren Schultern verteilen. Insgesamt müssen wir es so oder so über die Mannschaftsleistung kompensieren“, setzt Bruns voll aufs Kollektiv.

Neben Terhorst-Nachfolger Lars Müting, der von den RWO-Amas kommt und bisher eine gute Figur zwischen den Stangen macht, steht mit Kai Habendorf (eigene U 19) nur noch ein weiterer Keeper zur Verfügung. Um da drohenden Engpässen im Vorfeld einen Riegel vorzuschieben, wird Natis die beiden Schnapper aus der A-Jugend vorzeitig beim Verband zu Senioren erklären. Auf dem Feld ist das Gerangel um die begehrten Plätze für Einsätze in der Startelf derweil in vollem Gange. Sascha Möllmann, Kaan Atik (BW Oberhausen), Rückkehrer Delowan Nawzad und Mike Ratkowski (beide Spvgg. Sterkrade-Nord) haben ihre Landesliga-Tauglichkeit alle schon nachgewiesen.

Dazu hat sich Phil Hevendehl endgültig in der ersten Mannschaft festgebissen und gehört zum Kader. Yuhi Hayami (SG Kaarst), Mehmet Kafli, Celal Karabudak (beide Adler Osterfeld), Florian-Pascal Lauer (Spvgg. Sterkrade 06/07), Phil Hevendehl, Cedric Sprenger und Tom Hasel (alle eigene U 19) machen den etablierten Akteuren in der Vorbereitung ordentlich Dampf.

Mit der ist Bruns derweil sehr zufrieden. „Die Mannschaft ist emsig und zieht wie üblich super mit. Unsere neuen Spieler passen sowohl sportlich als auch menschlich prima zu uns. Wir haben viele Sachen abgearbeitet, die wir uns vorgenommen hatten. Im Bereich der Fitness liegen alle im Soll“, stellt der Linienchef das Engagement seiner Schützlinge explizit heraus. In den Testspielen blieben die Grün-Weißen durchweg ungeschlagen. Darunter gab’s auch das mehr als achtbare 0:0 gegen die Knappen-Schmiede vom FC Schalke 04. Die positiven Ergebnisse sind erfreulich, für Bruns aber bekanntlich nicht kriegsentscheidend: „Die Meisterschaft ist immer was ganz anderes. Da geht es dann richtig zur Sache.