Mit einer Niederlage wäre der Rückstand auf Relegationsplatz 15 auf zwölf Punkte angewachsen - ein bei noch fünf auszutragenden Partien und damit 15 zu vergebenen Punkten nahezu unmögliches Unterfangen. Doch der TSV Ronsdorf verlor nicht. Ganz im Gegenteil: Gegen erschreckend schwache Gäste aus Oberhausen gewann die Mannschaft von Trainer Stefan Kobsch deutlich mit 6:2 (2:0) und verkürzte damit den Abstand auf nicht mehr ganz so unmögliche neun Zähler.
Bedanken durften sich die Wuppertaler nach dem Spiel insbesondere bei ihrem Stürmer Lukas Reinartz. Der 25-Jährige, der in der Saison 2013/14 mit 32 Toren in 28 Landesliga-Partien noch zu Wuppertals Torjäger der Saison gewählt wurde, schoss BWO nahezu im Alleingang ab. Nachdem er die 1:0-Führung nach zwei Minuten durch Alexandar Stanojevic noch vorbereitet hatte, legte er in der 44. und 56. Minute das zweite und dritte Tor des Tages selbst nach. Trotz der anschließend aufkommenden Dominanz der Gäste und dem 3:2-Anschlusstreffer spielte Reinartz weiter seinen Stiefel runter.
In der 81. Spielminute legte er einen Eckball mustergültig per Kopf für Vincenzo Graziano ab, der volley zum 4:2 vollstreckte. Doch Reinartz hatte immer noch nicht genug, denn nur eine Zeigerumdrehung später durfte er seinen Hattrick bejubeln und in der 84. Minute legte er sogar noch seinen vierten Treffer des Tages, wie die Kirsche auf die Torte, oben drauf. Trotzdem zeigte er sich nach der Partie selbstkritisch: "Es war sicherlich nicht das beste Spiel von mir. Es war zwar wichtig für die Mannschaft, auch für die Moral, aber ich habe auch viele Fehler gemacht. Es hat aber mal wieder Spaß gemacht." Sein Tore-Konto schraubte er damit allerdings erst auf fünf Treffer hoch. Zuvor gelang ihm in neun Spielen, unter anderem verletzungsbedingt, nur ein Tor gegen den Cronenberger SC.
Wechsel zum Stadtrivalen
Seit 15 Jahren steht Reinartz jetzt beim TSV 05 unter Vertrag, im Sommer steht nun der Wechsel zum Noch-Bezirksligisten FSV Vohwinkel, der aktuell die Bezirksliga Niederrhein 2 mit zwei Punkten Vorsprung anführt, auf dem Plan. Gerne würde sich der Angreifer mit dem Klassenerhalt von seinem Ausbildungsverein verabschieden. Auch wenn er dann im nächsten Jahr wahrscheinlich gegen seinen ehemaligen Verein antreten müsste. "Es ist ein Traum, den Klassenerhalt noch zu schaffen. Bei neun Punkten und noch fünf Spielen ist es natürlich schwer, aber wir können es packen. Die Konkurrenz verliert auch. Ich bin zuversichtlich", zeigt sich die Nummer neun optimistisch und weiß den Dreier gegen den direkten Konkurrenten aus Oberhausen einzuordnen: "Ich denke, der Sieg gibt uns nochmal Mut im Abstiegskampf. Das Spiel war enorm wichtig, auch weil ich glaube, dass Oberhausen in dieser Saison ähnlich viele Fehler wie wir gemacht hat. Wir haben noch ein paar Gegner, die auch unten drin stehen und ich hoffe, jetzt kommt mal wieder Spaß rein."