Trotz immenser personeller Probleme blieben die Wanheimerorter zum dritten Mal in Folge ohne Gegentor und haben sich selbst aus dem Tief zu Beginn der Rückrunde, als der Hallenstadtpokalsieger dreimal in Folge verlor, befreit.
Nach dem Sieg gegen Viktoria Goch humpelte der 33-Jährige vom Platz. „Unser Physio ist mit mir zum Krankenhaus gefahren. Ich habe mir einen Adduktorenanriss zugezogen. Ich muss zwei Wochen Pause machen, damit es nicht schlimm wird“, erklärt Tober, der im Regelfall mit Steffen Murke vor der Abwehr für Ordnung sorgt. Da bleibt Zeit, auf die Punktspiele des neuen Jahres zurückzublicken. „Zum Auftakt in Straelen haben wir auf Asche gespielt. Das hieß: hoch und weit. Als Straelen durch einen Elfer mit 2:1 in Führung gegangen war, hatten sie es einfacher. Uns liegt es eher, selbst auf den Gegner zu reagieren. Dort mussten wir agieren.“ Überhaupt nicht zufrieden war er mit der Partie gegen Repelen: „Das war Not gegen Elend. Wir waren richtig schlecht.“ Das änderte sich bereits gegen Sonsbeck. Spielerisch lief es, nur das Ergebnis stimmte nicht. „Wir hätten in der ersten Halbzeit zwei Tore machen müssen und drei oder vier machen können.“
Dreimal Training und dann noch ein Spiel – das geht dann einfach nicht mehr
Adrian Tober
Und dann? Dann fand das junge Team zu seiner Ordnung zurück. 2:0 in Amern, 1:0 gegen Goch, 0:0 in Viersen. Und das, obwohl mit Hakan Yildirim ein Spieler der Reserve aufrücken musste – und dabei seine Sache in der Kette sehr gut machte. „Es ist schon bemerkenswert, wie es gerade auch unsere jungen Spieler immer wieder lösen, zumal ja einige erfahrene Spieler ausgefallen sind“, sagt Tober mit Blick auf den Stammkader. „Für einige ist es das erste Seniorenjahr. Das ist schon ziemlich gut“, lobt der Kapitän. „Wir hatten dann auch wieder das nötige Quäntchen Glück. Das Spiel gegen Goch hätte auch 1:1 ausgehen können.“
Die Saison ist mit der starken Hinrunde und dem überraschenden Triumph beim Hallenstadtpokal schon jetzt ein Erfolg. Was bedeutet das für die Rückrunde? „Als wir noch weiter oben standen, war es natürlich schön zu sehen, wie knapp teilweise der Rückstand nach ganz oben war“, beschreibt Tober das Gefühl. „Für den Rest der Saison haben wir uns kein Ziel im eigentlichen Sinn gesetzt. Wir wollen einfach schönen Fußball für die Zuschauer spielen, damit sie Spaß daran haben und in der nächsten Woche wiederkommen wollen.“
Ralf Kessen wird bald Opa
Für Adrian Tober selbst neigt sich die Zeit in der Landesliga wahrscheinlich dem Ende entgegen. Denn seine Frau Kim und er machen Trainer Ralf Kessen, Tobers Schwiegervater, bald zum Opa. „In rund drei Wochen werde ich Papa“, freut sich Tober schon riesig. „Ich will dann auch für mein Kind und meine Frau da sein. Aktuell ist es so, dass ich von der Arbeit nach Hause komme, meine Tasche schnappe und wieder weg bin. Freitags komme ich gar nicht erst nach Hause. Dreimal Training und dann noch ein Spiel – das geht dann einfach nicht mehr.“ Daher will Tober seine Karriere ausklingen lassen. „Ein-, zweimal die Woche ginge es noch. Aber es muss auch möglich sein, dass ich mal nicht zum Training komme“, sagt der angehende Familienvater. „Der Landesliga-Aufwand wird dann einfach zu viel.“
Bis es aber so weit ist, will Tober eine gute Saison mit dem DSV 1900 spielen. Und am Sonntag steht zudem das Derby gegen den FSV an. „Kleve und Homberg waren bislang die besten Mannschaften, gegen die wir gespielt haben. Gegen uns war der FSV nicht so gut, allerdings haben damals einige Leute gefehlt. Wenn Salih, Bora und Issa Issa regelmäßig dabei sind, ist der FSV richtig gut. Ich bin mir sicher, dass diese drei Mannschaften die ersten beiden Plätze unter sich ausmachen“, sagt der DSV-Kapitän. Dennoch hätte er große Freude daran, die „Großen“ noch zu ärgern. Und warum nicht im Derby gegen den FSV?