Die erste halbe Stunde im PCC-Stadion gehörte dabei den Hausherren. Auf einem katastrophalen Platz, der wohl auch aufgrund des kurz zuvor ausgetragenen Spiels der MSV-Frauen fast mehr hellbraun als grün wirkte, kombinierten sich die Gastgeber ein ums andere Mal durch die Klever Abwehr. Insbesondere mit Angreifer Sergen Sezen hatte die Defensive der Rot-Blauen immer wieder größere Probleme. So war es auch Sezen, der sich im Sechzehner nach einem Eckball schön durchsetzte und zum 1:0 ins lange Eck vollendete (11.). Die Klever Antwort ließ bis zur 37. Minute auf sich warten, als Niklas Klein-Wiele einen Freistoß ins lange Eck schlenzte. Es sollte die Wende bedeuten.
Wenige Minuten später leistete sich die bis dahin eigentlich souverän agierende Homberger Defensive einen kollektiven Tiefschlaf. Maurice Rybacki wurde von Levon Kurikciyan per Pass in die Tiefe bestmöglich in Szene gesetzt und behielt vor VfB-Keeper Philipp Gutkowski die Nerven (43.).
Vor den Augen zahlreicher Spieler und Verantwortlicher der Klubs aus dem Duisburger Norden (vor allem vom Aufstiegskonkurrenten FSV Duisburg) entwickelte sich in Halbzeit zwei ein abwechslungsreicher Schlagabtausch mit Chancen auf beiden Seiten. Zumindest vor und nach dem Einbruch des mächtigen Gewitters, welches mittendrin für eine knapp zehnminütige Unterbrechung sorgte. Effizienter blieb aber der Tabellenführer. Kurikciyan war in Minute 72 plötzlich auf und davon und verwandelte eiskalt zum 3:1. Mit der für einen Aufstiegsaspiranten charakteristischen Coolness spielten die Klever die Partie zu Ende. Und bauten damit eine eindrucksvolle Serie aus. 16 Spiele in Folge sind die Rot-Blauen nun ungeschlagen.
"Wir haben Homberg häufig in Verlegenheit gebracht, weil wir schnörkellos und konsequent gespielt haben. Auch nach dem 0:1 haben wir uns nicht aus der Ruhe bringen lassen, ich muss dem Team ein großes Kompliment machen", lobte Trainer Thomas von Kuczkowski seine Jungs dann auch verdientermaßen. Sein Homberger Pendant Stefan Janßen bemängelte vor allem das Auftreten seines Teams ab der 35. Minute: "Ich weiß nicht, was in den zehn Minuten vor der Pause mit meinem Team los war. Vorher waren wir die bessere Mannschaft, in der Phase müssen wir einfach das 2:0 machen. In der zweiten Hälfte war Kleve klar besser und hat verdient gewonnen.“