Obwohl - oder gerade weil - Trainer Thorsten Legat noch im australischen Dschungel weilt, fand sich ein gutes Dutzend an Medienvertretern zum ersten Training an der Klausener Straße ein - darunter ein Kamerateam von Spiegel TV!
"Ich kann mir das Telefon schon fast ans Ohr klemmen", hat Petra Köser von der Geschäftsstelle der Remscheider in den letzten Tagen kaum eine ruhige Minute. Sogar eine Interviewanfrage von einem sächsischen Radiosender habe es gegeben, erläuterte sie. Medialer Hype im Landesliga-Abstiegskampf - das dürfte deutschlandweit Seltenheit haben.
Remscheids Geschäftsführer Lothar Steinhauer freute sich sichtlich über das Medieninteresse, hofft zugleich aber auch, dass der Fußball in den nächsten Tagen wieder mehr in den Fokus rückt. Dass der Cheftrainer die ersten beiden Wochen der Vorbereitung verpasst, sieht er nicht weiter tragisch: "Wir haben mit Dirk Abel und Christian Steinhauer zwei kompetente Co-Trainer und das gesamte Trainingsprogramm ist mit Thorsten abgesprochen." Zugleich räumte Steinhauer auch ein, dass er in den vergangenen Wochen bei der Frage, ob Legat in den Dschungel geht, zum Lügen gezwungen war. "Ich wusste es von Anfang, aber ich durfte nichts sagen", hätte es ansonsten eine saftige Strafe von RTL gegeben. Mit Legats bisheriger Performance im Camp zeigte sich der ehemalige Zweitligaprofi indes zufrieden und konnte sich einen Spaß nicht verkneifen: "Ich wusste gar nicht, dass er so einen Body hat. Der sieht ja aus wie ein Zehnkämpfer."
Im verschneiten Bergischen Land war am Mittwoch mit den Spielern jedoch keine Einheit auf dem Platz möglich. Stattdessen schickte Co-Trainer Abel seine Mannen lediglich zum Laufen. Dafür konnten die Remscheider gleich fünf Neuzugänge präsentieren, die vor allem die Offensive stärken sollen: Tuna Kayabasi, Fitim Peci, Sven Senior, Torhüter Pascal Königs sowie Burhan Akgül, der am Mittwoch verhindert war, tragen in der zweiten Saisonhälfte das Trikot das FCR. "Wir erwarten uns einiges. In der Hinrunde hat uns leider dir Durchschlagskraft vorne gefehlt", hofft Abel, dass in der Rückrunde der Knoten in der Offensive endlich platzt.