Mit dem Sprung in die höherklassige Landesliga begibt sich der in Duisburg geborenen Goalgetter nun auf fremdes Terrain. Bei den "Löwen" wird der ehemalige "Süd-Duisburger" auf eine Mannschaft treffen, die sich im Umbruch befindet. Zwölf Abgänge hat der Klub zu kompensieren, 16 neue Akteure muss Trainer Siegfried Sonntag zu einem Team formen und auch die Konkurrenz im Sturm wird größer sein, als es der Torschützenkönig zuletzt gewohnt war. Im Interview mit RevierSport online verrät Murat, warum er den Kampf um die Position im Sturm nicht fürchtet und weshalb es auch in der anstehenden Saison wieder mit dem Tore schießen klappt.
Hamborns neuer Stürmer in Aktion: Hüseyin Murat (hier im Spiel gegen den 1. FC Bocholt)
RevierSport online: Hallo Herr Murat. Wie geht es ihnen?
Hüseyin Murat: "Danke, mir geht es gut. Ich habe die Vorbereitung bis jetzt verletzungsfrei überstanden und fühle mich schon richtig fit."
RevierSport online:Seit zwei Wochen befinden Sie sich mit Ihrem neuen Team im Training. Wie ist der erste Eindruck?
Hüseyin Murat: "Der ist sehr positiv. Der Verein, die Mannschaft und das Umfeld des Klubs sind phantastisch. Ich bin glücklich in Hamborn Fußball spielen zu können."
RevierSport online: Wie hat die Mannschaft Sie aufgenommen?
Hüseyin Murat: "Das Team hat eine Menge Spieler verloren. Noch mehr Akteure sind hinzugekommen. Die Mannschaft der letzten Saison ist nicht mehr existent. Wir müssen uns mehr oder weniger fast alle neu kennen lernen. Das funktioniert aber ganz wunderbar. Es gab für mich keinerlei Probleme."
Hüseyin Murat begann seine Karriere beim SV Neukirchen. Die erste Senioren-Saison bestritt der in Duisburg-Rheinhausen lebende Stürmer für den SV Post Duisburg in der Kreisliga A. Ende der 90er Jahre hätte Murat beinahe den Sprung in die türkische U21-Auswahl geschafft. Bei einem Talentsichtungs-Wettbewerb in Dortmund entschieden sich die Scouts vom Bosporus nur knapp gegen den jungen Duisburger. Von 2005 bis 2007 trug der bekennende Schalke-Fan das Trikot von Tuspo Huckingen. Im Sommer folgte der Wechsel zu Hamborn 07.
RevierSport online: Wie ist das Verhältnis zu ihrem neuen Coach?
Hüseyin Murat: "Herr Sonntag redet sehr viel mit uns Spielern. Zudem merkt man auch im praktischen Bereich, das er wirklich Ahnung vom Fußball hat. Schon nach kurzer Zeit kann ich sagen, dass er der beste Trainer ist, unter dem ich je gearbeitet habe."
RevierSport online: Als bester Torschütze Duisburgs kommen Sie nicht um auf der Bank zu sitzen. Sie wollen einen Stammplatz, oder?
Hüseyin Murat: "Natürlich möchte ich spielen. Dennoch entscheidet am Ende der Trainer ob ich von Beginn an auflaufe, oder ob ein anderer meine Position bekleidet. Sie können mir aber glauben, dass ich alles machen werde, um zur Stammformation zu gehören."
RevierSport online: Sie haben also keine Angst vor der vereinsinternen Konkurrenz?
Hüseyin Murat: "Nein, wieso sollte ich Angst haben? Unter dem Strich ist eine große Anzahl an guten Akteuren doch gut für den Verein. Der bessere wird sich durchsetzen. Das ich vor dem Tor einiges kann, habe ich ja schon letzte Saison bewiesen. Jetzt gilt es meine Leistung zu konservieren und im Training und in den Testspielen gute Leistungen zu zeigen. Alles andere kommt dann von ganz alleine."
RevierSport online: Wie viele Treffer darf Ihr neuer Verein in der kommenden Runde von Ihnen erwarten?
Hüseyin Murat: „Meine Marke aus der Vorsaison werde ich sicherlich nicht erreichen können. Dafür ist der Unterschied zwischen den Spielklassen zu groß. Ich möchte aber schon mindestens 13 Tore schießen."
RevierSport online: Der Verein ist in diesem Jahr 100 Jahre alt geworden. Einer katastrophal verlaufenen letzten Saison könnten Sie und Ihre Mannschaftskameraden nun eine erfolgreiche Spielzeit folgen lassen. Wie stehen die Chancen für den Aufstieg?
Hüseyin Murat: „Das ein Traditionsverein wie die "Löwen" langfristig in der Landesliga nicht glücklich wird, ist uns allen klar. Dennoch gilt es in der anstehenden Spielzeit erst einmal eine eingespielte Mannschaft zu werden. Im nächsten Jahr wird die Zielsetzung dann wahrscheinlich die Rückkehr in die Verbandsliga sein."