Alles oder nichts - so lautete die Devise des SC Velbert vor dem letzten Spieltag der Saison 2014/2015. Der Tabellenzweite der Landesliga Niederrhein Gruppe 1 empfing den Spitzenreiter TV Kalkum-Wittlaer. Über 1000 Zuschauer wollten den Showdown am Böttinger Platz sehen. Bei einem Sieg wäre der Sportclub direkt in die Oberliga aufgestiegen. Doch dieser Traum blieb dem Team von Trainer Ralf vom Dorp verwehrt. Velbert unterlag mit 0:1 und verlor zu allem Überfluss auch noch den Relegationsplatz an den SC Düsseldorf-West, der wenige Tage später souverän den FSV Duisburg bezwang und in der kommenden Saison ebenfalls in der fünfhöchsten Spielklasse auflaufen wird. "Das war ein bitterer Moment für meine Mannschaft. Doch es hat uns nicht umgeworfen, denn die Jungs sind zusammengeblieben", hat vom Dorp den Schock nach rund sechs Wochen verdaut.
In der Tat besteht durchaus Grund zur Hoffnung, dass es im kommenden Sommer mit dem großen Ziel klappen kann. Sämtliche Leistungsträger haben den Bergischen die Treue gehalten. Besonders erfreulich ist der Verbleib von Torjäger Robin Hilger. Dem 19-jährigen Sturmjuwel gelangen in der letzten Saison 24 Tore in 26 Spielen. Diese beeindruckende Bilanz hatte das Interesse mehrerer Regionalligisten geweckt, darunter auch der Testspiel-Gegner vom vergangenen Samstag, Rot-Weiß Oberhausen. Dennoch gelang es den Verantwortlichen, Hilger ein weiteres Jahr an den Sportclub zu binden. "Robin kann in dieser Klasse den Unterschied machen. Wir sind froh, dass wir ihn weiterhin in unseren Reihen haben. Er fühlt sich beim SC Velbert pudelwohl. Das liegt sicher auch daran, dass sein Vater in die Vereinsarbeit integriert ist", erklärt vom Dorp.
Der Trainer setzt in der neu zusammengestellten Landesliga Gruppe 1 auf eine eingespielte Mannschaft, die nur punktuell verstärkt wurde. Kaan Kursun (1.FC Wülfrath) und Filippas Filippou (SSVg Velbert II) sind die einzigen externen Neuzugänge. Ungewissheit herrscht bis dato nur aufgrund einiger unbekannter Gegner. "Die Teams aus Oberhausen und Essen sind für uns Neuland. Wir können die Stärke dieser Gegner noch nicht genau einschätzen", sagt vom Dorp. Nichtsdestotrotz ist der langjährige Trainer aus Essen-Kupferdreh davon überzeugt, dass seine Mannschaft wieder eine gute Rolle spielen wird. "Wir haben die letzte Saison abgehakt und wollen einen erneuten Angriff starten. Ob es für ganz oben reicht, kann zu diesem Zeitpunkt niemand beantworten. Natürlich wollen wir unsere starke letzte Spielzeit bestätigen und wieder kräftig mitmischen."