45 Minuten in Überzahl, reichlich Torchancen und am Ende stand im Angriff dennoch die Null - während der SV Herbede vor dem Tor an den eigenen Nerven scheiterte, erteilte der Tabellenfünfte aus Schüren den Gastgebern eine Lehrstunde in Sachen Effektivität. "Wenn man unten drin steht, fehlt einfach das Glück", bilanzierte Co-Trainer Guido Silberbach. "Wir hatten genug Möglichkeiten, um den Ausgleich zu erzielen oder sogar in Führung zu gehen. Schlussendlich mangelte es dann aber auch an der nötigen Abgezocktheit vor dem Tor."
Ein Umstand, der sich bei den Wittenern bereits in den vergangenen Wochen abzeichnete. Eine Ausbeute von nur einem Punkt und einem Tor aus den letzten fünf Spielen untermauert deutlich das große Manko des SVH: die mangelhafte Chancenverwertung. Gegen die Schürener, die nach einem Blitzstart durch Yasin Sahin und Matthias Bergner mit 2:0 in Führung gingen, brachte auch die nummerische Überlegenheit auf dem Feld den Knoten im Angriff nicht zum Platzen. In der 37. Minute flogen in einer unübersichtlichen Situation zunächst Pierre Krause und SVH-Verteidiger Gianluca Silberbach mit Rot vom Platz, ehe sich mit Keven Krause der zweite BSV-Akteur drei Minuten vor dem Pausentee mit einer Gelb-Roten Karte vorzeitig zum Duschen verabschiedete.
"Wir haben versucht, alles nach vorne zu werfen. Und so ist man natürlich anfällig für Konter", fasste Silberbach den zweiten Durchgang zusammen. Zwei schnelle Gegenzüge - abgeschlossen von Wassim Rezgui (69.) und Sebastian Senger (90.) - sorgten dann schließlich für den Endstand und die insgesamt vierzehnte Saisonniederlage für den SHV.
Trotz des Negativlaufs hat die Mannschaft von Trainer Marco Held den Klassenerhalt mit drei Spielen gegen die direkte Konkurrenz aus Wattenscheid, Husen Kurl und Höntrop noch in der eigenen Hand. "Jedes Spiel ist jetzt ein reines Endspiel. Wenn wir alle Partien gewinnen, dann sind wir gerettet", sagte Silberbach, der für die kommenden Aufgaben besonders an die Einstellung seiner Mannschaft appelliert. "Wir müssen kratzen und beißen was das Zeug hält. Und damit müssen wir in Wattenscheid anfangen." Gleiches gilt jedoch auch für das Toreschießen.