"Wir wollen für die nächsten Jahre ein Team formen, mit dem man mittelfristig wieder über Oberliga-Fußball sprechen kann," gibt Trainer Javier Garcia Dinis die Richtung vor. Dieses Jahr ist der Aufstieg aber (noch) kein Thema. "Da wechseln Spieler aus der Regional- in die Landesliga. Das ist keine Option für uns, dieses Wettrennen machen wir nicht mit," erklärt der Rhede-Coach mit Blick auf die Ligakonkurrenz.
Der eigene Nachwuchs soll es richten
Die traditionell große Wechselflut vor einer Saison will er stoppen. Aus der eigenen A-Jugend wurden vielversprechende Talente hochgezogen, die langfristig, auch emotional, an den Verein gebunden werden sollen. "Wir wollen dem Verein ein dauerhaftes Gesicht geben und das ständige Hin und Her beenden," erklärt Garcia Dinis die Klub-Philosophie. Beispielhaft für diesen "letzten" Neuanfang stehen zwei junge Spieler, die noch in der U19 des Klubs kicken könnten. Da wäre der Innenverteidiger und Sechser René Üffing, der schon in der Jugend bei Schalke 04 war. Außerdem der großgewachsene Marvin Bölting, der als Stoßstürmer agieren soll. Beide haben auch in der Niederrheinauswahl gespielt. Weitere Neuzugänge sind zum Beispiel Jan-Niklas Schmänk (21) vom 1.FC Bocholt und Torjäger Stefan Chciuk (24) vom SC 26 Bocholt.
Dem Team fehlt die Erfahrung
Der Altersdurchschnitt beim VfL Rhede ist zur neuen Saison von 24 auf 21 Jahre gesunken. In den Testspielen merkte man das der Mannschaft an: Es mangelt an der nötigen Cleverness. So zum Beispiel zeigte die Elf von Garcia Dinis gegen den Oberligisten SuS Stadtlohn bei einem Turnier eine tolle Leistung - zumindest in der ersten Hälfte. Rhede führte mit 2:0 zur Pause, ehe die Jungs für 20 Minuten völlig den Faden verloren und doch noch 2:3 verloren. Der anschließende Sturmlauf war aller Ehren wert, brachte aber nichts mehr ein. Damit die "jungen Wilden" die nötige Ruhe auf dem Platz entwickeln, steht Garcia Dinis mit dem bisherigen Spieler Benedikt Spieker jetzt ein spielender Co-Trainer zur Verfügung. Der 28-Jährige soll den Nachwuchs auf dem Rasen führen. Unterstützt wird Spieker bei dieser Aufgabe noch von Neuzugang Matthias Belting. Der 29-Jährige wechselte von TuB Bocholt in den BESAGROUP-Sportpark.
Hinter der Spitzengruppe einreihen
Trotz aller Veränderungen wäre es zu viel Understatement, wenn man in Rhede nur vom Klassenerhalt sprechen würde. "Wir sind kein normaler Absteiger. Wenn wir hinter den großen Favoriten auf Platz vier oder fünf landen, dann bin ich zufrieden," gibt der Trainer zu Protokoll. "Wir wollen ein unangenehmer Gegner sein," fügt Garcia Dinis hinzu. Er beschwört den Teamgeist in Rhede und so selbstverständlich oft, wie er vom "Wir" spricht, genau so selbstbewusst kommt das auch rüber.