Der 22-jährige Yayla wechselte im Winter von Wülfrath zu seinem Ex-Trainer Joachim Hopp nach Hamborn und ist seitdem gesperrt. Am Samstag wurde Yaylas Sperre bis zum Ende der Saison auf einer Sitzung der Verbandsspruchkammer endgültig besiegelt. RS fragte sowohl bei Yayla, als auch Wülfrath-Präsident Michael Massenberg nach: Was war da los?
Ercan Yayla: "Ich habe zu Beginn der Saison einen Amateurvertrag beim 1. FC Wülfrath unterschrieben. Ich bin davon ausgegangen, dass in diesem Kontrakt sowohl die Abgaben für die Krankenkasse als auch für die Berufsgenossenschaft inbegriffen sind. Als ich mir während der Saison eine Verletzung zugezogen habe und zum Arzt ging, wurde mir bewusst, dass ich bei den Vertragsverhandlungen von Wülfraths Präsidenten Michael Massenberg übers Ohr gehauen wurde. Der Arzt stellte mir nämlich eine Rechnung von rund 200 Euro aus. In einem Gespräch mit Herrn Massenberg sagte mir dieser, dass ich die Rechnung privat begleichen müsste. Unter solchen Bedingungen wollte ich nicht mehr für den 1. FC Wülfrath spielen. Daraufhin habe ich den Klub um eine vorzeitige Vertragsauflösung und die Freigabe gebeten. Herr Massenberg sagte mir, dass man mir keine Steine in den Weg legen würde. Am 13. Dezember habe ich mich dann per Einschreiben abgemeldet. Immer wieder habe ich danach gefragt, was denn mit meiner Freigabe wäre. Denn bis zum 31. Januar musste die meinem neuen Klub Hamborn 07 vorliegen. Herr Massenberg war im Urlaub und konnte die erforderlichen Unterlagen erst im Februar einreichen. Jetzt bin ich bis zum Saisonende gesperrt.
Ich finde die Art und Weise des Handelns von Herrn Massenberg alles andere als sportlich - das ist unfair. Ich will keine Namen nennen, aber ich bin kein Einzelfall. Ich kenne ehemalige Wülfrather Spieler, bei denen Herr Massenberg ähnlich vorgegangen ist. Das alles muss jetzt mal an die Öffentlichkeit!"
Michael Massenberg: "Man sollte mit irgendwelchen Andeutungen oder Anschuldigungen sehr vorsichtig sein. Was Herr Yayla, der mit Sicherheit hier von jemanden lanciert wird, macht, ist dilettantisch und naiv. Am Samstag hat uns doch der Verband auf einer Sitzung Recht gegeben. Wir konnten widerlegen, dass der Amateurvertrag von Herrn Yayla Gültigkeit besitzt. Wir sind allen Verpflichtungen nachgekommen und haben alle Abgaben ordnungsgemäß abgeführt.
Die Schilderung von Herrn Yayla kann ich nicht so stehen lassen. Er kam während der Saison auf uns zu und bat um die Freigabe. Aufgrund unserer großen Personalnot habe ich ihm diese verweigert. Immer wieder ist er dann zu mir gekommen und hat Dinge erzählt, damit wir ihm die Freigabe erteilen. Dann kam der Tag als er mir erzählte, dass er in der Schule große Probleme und keinen Kontakt mehr zu seinen Eltern habe. Ich habe ihn gefragt, ob er depressiv sei. Das bestätigte er mir. Daraufhin haben wir uns geeinigt, dass er im Januar und Februar eine Pause einlegt, um sein Leben wieder in den Griff zu bekommen. Er hat nie einen Namen eines neuen Klubs genannt. Erst als ich ein Gespräch mit unserem Ex-Trainer Joachim Hopp führte und er durchblicken ließ, dass er an Yayla interessiert sei, habe ich die ganze Geschichte verstanden."