Die Hausherren stehen derzeit genug im Fokus, nicht zuletzt nach der klaren Niederlage gegen Neu-Spitzenreiter GSV Moers. „So eindeutig wie es das Ergebnis es aussagt, war es aber nicht“, erklärt Ralf Kessen, der TuRa-Coach, „bei uns gingen nach dem 0:1 einfach die Köpfe runter. Insgesamt haben wir zu wenig Deckungsarbeit geleistet, der GSV hat nur von unserer Passivität gelebt. Das war einfach ein kollektives Versagen.“
Trotzalledem stehen vier Gegentreffer zu Buche, so viel haben die 88er unter Kessen noch nie bekommen. Jetzt wartet ausgerechnet Bruder Jörg, um eventuell Zünglein an der Aufstiegswaage zu spielen. „Ich gönne ihnen von Herzen den Aufstieg, aber wir haben nichts zu verschenken“, erteilt er allen möglichen Unkenrufern gleich eine Absage und fügt an: „Sicherlich spielen wir auch noch gegen den GSV, aber selbst eine mögliche Niederlage der TuRa gegen uns wäre keinesfalls der Grund für den Nichtaufstieg. In den 90 Minuten kenne ich auch keine Freunde, dafür sind wir alle Fußballer genug. Genauso wenig werden wir das Match zu Gunsten von Ralf abschenken.“ Präsente möchte sein Bruder auch gar nicht haben.
„Ich verlange keine Gastgeschenke. Wir wollen und brauchen auch kein Mitleid“, gibt der 88er-Linienchef zu Protokoll und lässt Taten sprechen: „Ich verspreche allen, dass ich bis zum letzten Spieltag alles für den Verein geben werde. Die Mannschaft wird auch nie wieder so auftreten wie in Moers.“ Das ist einfach ein Match, wo jeder automatisch heiß sein muss, zu gewinnen. Jörg Kessen: „Und nicht nur das. Da muss sich jeder drauf freuen. Wir können befreit aufspielen, haben in dieser Saison schon alles erreicht. TuRa muss gewinnen, nicht wir.“