Noch vor wenigen Wochen haben viele Vereine, die gegen den Abstieg kämpfen, durchgeatmet, denn der erste Abgänger schien festzustehen. Inzwischen hat sich das Blatt gewendet, Rolf Gramatke kann wieder lachen. Der Trainer der Sportfreunde Altenessen hat mit seiner Mannschaft mittlerweile den Sprung auf den zehnten Rang geschafft, obwohl Gramatke immer wieder betonte: Wir stehen mit dem Rücken zur Wand. An dieser Situation hat sich nun einiges geändert, die 18er sind voll im Rennen um den Klassenerhalt, müssen sich derzeit keine Sorgen machen. Das ist für mich wirklich Genugtuung. Seit drei Jahren sind wir Abstiegskandidat Nummer eins, und auch in diesem Jahr wehren wir uns wieder gewaltig dagegen. Auf unsere Leistungen können wir stolz sein, ballt Gramatke die Faust und fügt hinzu: Meine Jungs haben begriffen, dass sie gewinnen können.
Das ist also der Grund, dass es derzeit läuft. Vielleicht liegt es auch an den Gegnern, denn momentan steht man Widersachern gegenüber, die sich ebenfalls im unteren Bereich der Tabelle befinden. Ich habe auch in unserer schlechten Phase immer wieder appelliert, dass es Partien geben wird, in denen wir auf Mannschaften treffen, die mit uns auf Augenhöhe sind, plaudert Gramatke aus dem Nähkästchen. Es gibt vier, fünf Teams, an die kommen wir nicht dran. Die sind einfach besser. Aber gegen alle anderen Truppen können wir etwas holen.
Doch nach wie vor ist sich der Coach sicher: Vieler meiner Akteure würden bei anderen Clubs in unserer Klasse nicht von Beginn an spielen. Aber bei den Sportfreunden sind diese Kicker feste Größen. Das ist auch Torwart Omar Allouche, auf den Gramatke große Stücke hält: Er ist mit seinen jungen Jahren ein toller Rückhalt. Das ist auch wichtig für die Abwehr. Wenn man weiß, dass man hinter sich einen Keeper hat, der bei Flanken immer zur Stelle ist und auch mal 100 prozentige Chancen vereiteln kann, ist das sehr beruhigend. Deshalb lässt sich der Linienchef auch zu der Aussage hinreißen: Hätte Omar am Anfang nicht wegen der Roten Karte aussetzen müssen, hätten wir noch mehr Zähler auf dem Konto.
Aber daran können die Altenessener heute arbeiten, wenn man den SV Kupferdreh empfängt. Ausgerechnet die Truppe, an die man vor einiger Zeit die Rote Laterne weiterreichte. Aber Vorsicht ist angesagt, der SVK schaffte am letzten Wochenende durch den 4:1-Erfolg über Heiligenhaus einen Befreiungsschalg. Die haben mit ihrem neuen Trainer Rolf Hahner auch wieder frische Hoffnung getankt. Deshalb wird es für uns ein ganz schwerer Gang. Zudem befinden wir uns in einer neuen Situation, zum ersten Mal gehen wir als Favorit in ein Match, bisher waren wir stets der Underdog, erklärt Gramatke und schiebt einen Appell an seine Spieler nach: Wenn jemand meint, dass wir Kupferdreh mal eben so schlagen, dem trete ich in den Arsch. Denn Gramatke hat ein klares Ziel vor Augen: Wir wollen nach der ersten Halbserie 17, 18 Punkte haben, dann wäre es eine tolle Hinrunde für uns. Eins steht fest: Mit einem Dreier im heutigen Derby käme man diesem Vorhaben einen gewaltigen Schritt näher.