Landesliga Westfalen 2
Wer am Samstagabend Tommy Gottschalk beim munteren Wetten zugeschaut hat, der hat einen glücklichen Hagen (11) gesehen, der AC/DC-Songs in drei Sekunden erraten konnte. Wer am Sonntag am Loheplatz war, der sah dagegen extrem unglückliche Hagen 11er, die bis zur 72. Minute 1:0 führten, seit der 32. Minute in Überzahl spielten und am Ende doch noch 1:3 gegen Rot-Weiß Hünsborn verloren.
Nun ist es keine Frage, dass die Sauerländer zum Kreis der Aufstiegsanwärter zählen, trotzdem verschenkte die Elf von Frank Hintzke die Punkte fahrlässig, denn Chancen, dem Treffer von Christian Matzkeit weitere folgen zu lassen, waren da. So gab es die erste Heimpleite und statt des Sprungs ins obere Tabellendrittel nur Platz neun. Zehn Punkte aus den ersten acht Spielen bedeuten vorerst graues Mittelmaß.
Schwerte rutscht weiter ab
Daraus hat sich der SV Hohenlimburg durch den überzeugenden 3:0-Auswärtssieg bei Germania Salchendorf (bis dato ohne Punktverlust auf heimischer Anlage) nachhaltig verabschiedet – hofft zumindest Trainer Roland Golombeck, der die Entwicklung mathematisch erklärt: „Nach dem 2:4 gegen Hennen waren wir weit unter dem Nullpunkt angekommen. Die Mannschaft hat aber die richtige Reaktion gezeigt und jetzt sind wir mit unserer Nase wieder hinter den Spitzenteams. Am Maximum sind wir aber noch nicht. Es ist noch Luft nach oben.“
Als Vierter liegen RW Hünsborn, der TSV Weißtal (1:0-Sieg beim SC Hennen) und die SG Finnentrop/Bamenohl (1:3 beim BSV Menden) für die „Zehner“ wieder in Reichweite. Weniger erfreulich ist die Situation am Schwerter Schützenhof. Der VfL verkaufte sich beim 0:1 gegen Ligaprimus Borussia Dröschede zwar außerordentlich gut, stand am Ende aber trotzdem mit leeren Händen da, weil Faruk Cakmak erneut seinen Torriecher unter Beweis stellte. Die Kürschners-Elf rutschte dadurch auf den drittletzten Rang ab und hat nur noch den Kiersper SC (2:4 gegen Erndtebrück II) und die SG Hemer (0:1 beim Hasper SV) hinter sich.
Landesliga Westfalen 3
Peter Schilling wähnte sich eins „völlig losgelöst von der Erde.“ Ganz so weit sind sie bei SW Wattenscheid noch nicht, aber der Höhenflug der 08er geht ungebremst weiter, ganz nach dem Motto: "Völlig losgelöst - von der Liga." Das 4:1 gegen den VfB Waltrop war Sieg Nummer acht in Spiel Nummer acht. Trainer Bayram Kollu wird den Fuß zwar nicht so schnell von der Euphoriebremse nehmen, gegen die Dominanz seiner Mannschaft scheint derzeit aber kein Kraut gewachsen.
Verstärkt wird der Eindruck des übermächtigen Teams noch dadurch, dass die Konkurrenz am Wochenende schwächelte. Mengede 08/20, letzte Woche noch stolzer Sieger des Verfolgerduells gegen Hombruch, verlor das Nachbarschaftsduell bei Teutonia Waltrop 0:2 und hat nun schon sechs Zähler Rückstand. Hombruch kassierte durch das 0:1 gegen Zweckel gar die zweite Pleite in Serie. Weil der SV Sodingen unterdessen sein Spiel gegen den SV Höntrop gewann, ist das Nikolic-Team mit nunmehr 16 Punkten zum Feld der Verfolger gestoßen.
Stockum kämpft um Anschluss
Einen überzeugenden Sieg feierte der WSV Bochum, der zuletzt mit souveränen Auftritten geizte. Niklas Koslowski, Müslüm Sisman, Deniz Kizilboga und Martin Brzezinski (2) schossen den Sieg heraus. „Wir haben alle Chance, die wir zuletzt vergeben haben, eiskalt genutzt“, freute sich Manager Willi Horbach. „Manchmal meinen unsere Spieler, Fußball geht von alleine und sind anfangs im Tiefschlaf. Dieses Mal sind wir aber sofort auf Pressing gegangen.“ Die Punkte neun bis elf bringen den WSV auf Rang sieben und damit ins gesicherte Mittelfeld.
Davon ist der TuS Stockum nach der ernüchternden 1:3-Pleite bei Fortuna Herne weit entfernt. Das Team von der Pferdebachstraße begann zwar engagiert, geriet aber nach knapp 20 Minuten in Rückstand und musste kurz darauf noch das 0:2 hinnehmen. „Da haben wir sehr dumm gespielt und waren zu naiv“, ärgerte sich Thomas Drathen, der von einer „verdienten Niederlage“ sprach: „Wir haben uns den Schneid abkaufen lassen und es wieder nicht hinbekommen, Herne unter Druck zu setzen. Wir brauchen jetzt mal zwei Siege in Folge, damit wir wieder Anschluss finden.“
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