Deswegen bekommen die Spieler beispielsweise auch kein Gehalt, sondern lediglich eine Siegprämie, die in eine Mannschaftskasse eingezahlt wird – damit sich die Mannschaft am Ende einer Saison mit einer Spielerfete oder einem Ausflug für die harte Arbeit belohnen kann. Ebenso nimmt der Verein den Zuschauern bei Heimspielen kein Eintrittsentgelt ab, schließlich ist man laut Schemmann „schon bei 25 Zuschauern glücklich. Und wenn die dann das eingesparte Geld stattdessen für eine Wurst oder ein Bier ausgeben können, haben alle Beteiligten mehr davon.“
Fehlende Jugendabteilung sorgt für Strafzahlungen
Es hat also den Anschein, als hätte der FCK den Absprung geschafft, aber der Weg ist und bleibt steinig; weil der VfR Sölden mehr bieten kann, gehen junge Fußballer lieber dorthin, sodass der FCK selbst erst gar keine Jugendabteilung unterhält. „Früher hatten wir mal eine, aber das ist Vergangenheit.“, gesteht das Urgestein Schemmann ein. Eigentlich sehr vernünftig, aber laut Statuten des DFB muss jeder Verein eine Jugendabteilung haben – wer dem nicht Folge leistet (oder leisten kann), zahlt zweimal pro Jahr 100 Euro. Doch damit nicht genug, auch dafür, dass der Verein nicht die geforderte Anzahl an Schiedsrichtern stellen kann, müssen insgesamt 64 Euro im Jahr gezahlt werden.
Dass man trotz allem am verkündeten langfristigen Ziel, dem Aufstieg in die Kreisliga B, festhält, zeugt von absolutem Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten, den Verein und die Region. Zwar kann der alte / neue Trainer, Walter Tschirner, der die noch junge Mannschaft in die höhere Spielklasse führen soll, das Training momentan noch nicht leiten, weil er selbst noch an einer Verletzung laboriert, aber das tut der Zuversicht keinen Abbruch: „Das kennen wir ja schon auf früheren Erfahrungen. Wir warten quasi täglich darauf, dass er kommt und wir uns endlich anständig vorbereiten können“ – denn noch hat der FCK Sölden kein einziges Saisonspiel absolviert: der zweite Spieltag war spielfrei und die erste Partie gegen die SG Gahmen wurde mit 2:0 für Sölde gewertet; der Gegner aus Lünen war einfach nicht angereist.