Eins dieser ambitionierten Teams ist das von Marinko Petric trainierte Blau-Weiß Neuenkamp. Geschäftsführer Udo Diem tritt dabei aber gleich ein wenig auf die Euphoriebremse: "Wir haben ein sehr junges Team, im Prinzip die komplette A-Jugend des Vorjahres. Da haben wir in diesem Jahr keinen Zwang, unbedingt aufzusteigen." Fügt aber gleich hinzu: "Wenn es so kommt, nehmen wir es natürlich gerne an."
Die Stärke des Teams ist dabei die mannschaftliche Geschlossenheit wie Diem betont. Es scheint teamintern zu passen, denn Stars mit Allüren gibt es in der Kreisliga B einfach nicht, wo fast nur auf Asche gespielt wird.
Im Fußball stellt der Verein im Moment nur drei Teams, zwei Senioren-Mannschaften (B- und C-Liga). Beide Teams spielen aber oben mit.
In Neuenkamp ist man aber dennoch stolz auf den viel gescholtenen Spieluntergrund auf der Lilienthalstraße, schließlich ist er im Vergleich zu anderen Teams der Liga in einem guten Zustand. Da wurde dann auch im Winter bei den schlechten Witterungsbedingungen das Heimrecht getauscht. So müssen die Neuenkämper die letzten beiden Spiele auswärts austragen. Die entscheidenden Partien sind aber schon in den Wochen vorher, wenn es gegen die direkten Mitkonkurrenten geht.
Daheim sind die Blau-Weißen das beste Team der Liga und auch 74 erzielte Tore sind einsame Spitze. Im Senioren-Fußball scheint also alles in Ordnung in dem Stadtteil, der sich citynah auf einer Halbinsel zwischen den beiden Flüssen Rhein und Ruhr befindet.
Kopfzerbrechen bereitet Diem die Tatsache, dass nur ein Jugendteam, nämlich die D-Jugend gemeldet ist. "Das ist natürlich viel zu wenig", gibt der 48-Jährige zu und betont, dass es nicht so bleiben soll. Das Potenzial an jungen Leuten ist da, nur fehlen engagierte Trainer, die bereit sind Verantwortung zu übernehmen. Trotz des alles andere als rosigen Zustandes sind keine Fusionsgedanken vereinsintern im Spiel.