In dieser Saison haben im Amateurfußball einige Mannschaften aus dem Fußballkreis Gelsenkirchen bereits vor dem ersten Spieltag das Handtuch geworfen. Die DJK Arminia Hassel, die wie in den vergangenen Jahren eigentlich in der Kreisliga B an den Start gehen sollte, gehört dazu. Der an der Valentinstraße im Hasseler Norden beheimatete Klub zog seine erste Mannschaft vom Spielbetrieb zurück und steht damit als Absteiger in die Kreisliga C fest.
Bereits vor ihrem Abstieg aus der Kreisliga A vor 15 Jahren fristete die DJK Arminia im Schatten des SC Hassel und von YEG Hassel ein Mauerblümchendasein im Stadtteil. Die Blau-Gelben dümpelten in der jüngeren Vergangenheit stets im unteren Tabellenbereich der Kreisliga B herum, sie wehrten sich erfolgreich gegen den Absturz in die unterste Spielklasse. In diesem Sommer ging dann aber nichts mehr für die erste Mannschaft der Arminia.
„Unser Ascheplatz“, sagt Vorsitzender Michel Saalbach, wenn man ihn nach dem Grund für das Aus fragt. „Solange wir unseren Ascheplatz haben, sind wir nicht konkurrenzfähig. Die benachbarten Vereine am Lüttinghof, in Polsum, in Westerholt und in Buer, sie haben alle einen Kunstrasenplatz. Wir bekommen mit unserem Ascheplatz keine neuen Spieler. Auf der anderen Seite verlassen uns jedes Jahr sechs, sieben Leute, um woanders auf Kunstrasen zu spielen.“
Gab es die Überlegung, die in der Kreisliga C spielende zweite Mannschaft hochzuziehen und mit ihr in der Kreisliga B anzutreten? „Nein“, sagt Michel Saalbach. „Unsere Zweite war in den vergangenen Jahren in der Kreisliga C im unteren Tabellenbereich zu finden. Wir können uns doch alle vorstellen, wie die Ergebnisse aussehen würden, wenn sie es eine Klasse höher versucht hätte. Sie hätte Haue gekriegt. Nach drei, vier hohen Niederlagen hätten die Spieler doch die Lust verloren.“
Arminia zieht die Reißleine Die Arminen entschieden deshalb, die Reißleine zu ziehen, die erste Mannschaft abzumelden und mit der zweiten Mannschaft weiterhin in der Kreisliga C zu spielen. Der Abschied von der Kreisliga B soll jedoch keinesfalls der Anfang vom Ende des traditionsreichen Vereins sein, der sich aktuell ein Jahr vor seinem 100. Geburtstag befindet. Im Gegenteil. Michel Saalbach ist zuversichtlich, dass es mit seinem Klub bald wieder aufwärts geht.
Noch in diesem Jahr soll mit dem Neubau des neuen Umkleidegebäudes begonnen werden. „Ich habe die Hoffnung, dass im Zuge dieses 3-Millionen-Euro-Projekts dann auch bei uns ein Kunstrasenplatz gebaut wird“, sagt Michel Saalbach und stellt die rhetorische Frage: „Was für einen Sinn macht denn das neue Gebäude, wenn wir gleichzeitig einen der schlechtesten Plätze in Gelsenkirchen behalten würden?“
Alles steht und fällt bei Arminia Hassel mit der Platzanlage, meint der Klubchef. Auch die Jugendarbeit. „Sobald wir einen Kunstrasenplatz haben, werden wir uns auf den Weg machen, in allen Altersklassen eine Jugendmannschaft zu stellen, so wie sich das gehört“, so Michel Saalbach.
In der nächsten Saison wird die jetzige zweite Mannschaft in der Kreisliga C als erste Mannschaft firmieren, aber die sportlichen Ambitionen versinken in einen Dornröschenschlaf, solange auf Asche gespielt werden muss. „Wir sind ein familiärer Verein. Mehrere Spieler, die uns verlassen haben, haben signalisiert, dass sie zurückkommen werden, wenn wir einen Kunstrasenplatz haben“, teilt Michel Saalbach mit. „Mit einem Kunstrasenplatz kann es für uns auch ganz schnell wieder nach oben gehen. Unser Ziel ist es, nach einem Neuanfang bis in die Bezirksliga hochzukommen. Das können wir schaffen.“