Als der andere, der verrückte Fußballverein hat sich der TC Freisenbruch in der vergangenen Saison mit verschiedenen Aktionen bereits etabliert. Seit dieser Saison läuft ein bislang wohl einmaliges Projekt am Bergmannsbusch: Über die Homepage des Klubs können Online-User über Aufstellungen, Spielsysteme oder auch Eintritts- und Bierpreise abstimmen.
Und der Sportliche Leiter Peter Schäfer ist zufrieden mit der Startphase von „Dein Club – Du entscheidest“. „Zuschauer, Bekannte oder Spieler und Funktionäre anderer Vereine, die mich darauf angesprochen haben, fanden die Idee sehr spannend und mutig“, meint Schäfer. Und auch die Umsetzung über die Online-Plattform funktioniert bisher einwandfrei. Lediglich ein wenig mehr Resonanz hatte sich der 35-Jährige erhofft: „Wir hoffen, dass wir nach und nach mehr Leute erreichen.“
Es entstand vielleicht ein wenig der Eindruck, dass nur Mitglieder oder Fans des Vereins angesprochen werden. Das ist aber keineswegs so.
Peter Schäfer
Dabei ist Schäfer wichtig zu betonen, dass jeder auch mit geringem Aufwand mitmachen kann. „Es entstand vielleicht ein wenig der Eindruck, dass nur Mitglieder oder Fans des Vereins angesprochen werden. Das ist aber keineswegs so“, erklärt er. Denn gegen einen monatlichen Mitgliedsbeitrag von fünf Euro kann sich jeder beim TCF einbringen und über jede Entscheidung abstimmen.
„Wir geben uns da auch große Mühe, möglichst viele Einblicke zu ermöglichen“, beteuert Schäfer. So wurden anhand von Leistungstests ausführliche Spielerprofile zu deren Stärken und Schwächen angelegt. „So kann jeder Nutzer von Spiel zu Spiel entscheiden, welcher Spieler am ehesten eingesetzt werden soll.“ Dass diese Transparenz und auch die größere Medienaufmerksamkeit nicht jedermanns Sache ist, gibt Schäfer offen zu: „Wir haben vor der Saison mit allen Spielern über das Projekt gesprochen. Ein paar wollten dann lieber in der zweiten Mannschaft spielen, aber der Großteil war begeistert.“
Der Saisonstart der Freisenbrucher verlief glatt, in den ersten vier Spielen gelangen dem Klub aus dem Essener Osten vier Siege mit einem Torverhältnis von 21:0, im Kreispokal überstand die Elf von Trainer Mike Möllensiep die ersten zwei Runden. Schäfer möchte das nicht überbewerten: „Wenn die Saison ein 100-Meter-Lauf wäre, hätten wir vielleicht einen Schritt gemacht.“
Mit dem SV Teutonia Überruhr sowie der SG Kupferdreh-Byfang II sind ebenfalls zwei Klubs mit vier Siegen gestartet und dem Spitzenreiter auf den Fersen. Am Sonntag empfängt der TCF mit der Zweitvertretung des FSV Kettwig den ersten schweren Brocken. „Wir müssen konzentriert bleiben, wenn wir da nicht patzen wollen“, warnt Schäfer.