Dass man mit konsequenter Defensivarbeit viel erreichen kann, beweist Wacker Gladbeck II eindrucksvoll. Von allen 16 Mannschaften der Kreisliga B1 Gelsenkirchen hat Wacker die mit Abstand wenigsten Tore kassiert (7) und auch die wenigsten Niederlagen (1) auf dem Konto. Pro Spiel treffen die gegnerischen Angreifer im Schnitt nur 0,37 Mal ins Netz der Gladbecker. In keinem einzigen Spiel musste Torhüter Sebastian Babel mehr als ein Mal hinter sich greifen. „Taktisch sind wir sehr defensiv ausgerichtet“, erklärt Frank Landewe, „wir spielen hinten mit einem Libero und drei Mann vor der Abwehr. Die beiden Außenpositionen im Mittelfeld machen ihre Seiten komplett zu. Das ist der Schlüssel unseres Erfolges.“
Spitzenreiter SC Hassel II hat mehr als doppelt so viele Treffer (16) hinnehmen müssen, wie die Mannschaft von Frank Landewe, der Tabellenzweite Anadolusport Gelsenkirchen sogar mehr als dreimal so viele (24). Dafür hat „Wacker“ aber auch erst 24 Tore geschossen. Nur vier Vereine trafen seltener.
„Bis zu Winterpause waren wir sogar bis zur Bezirksliga das Team mit den wenigsten Toren. Ich denke, das ist immer noch so“, so Landewe.
Von der Top-Angriffsreihe des DJK TSV Feldhausen 1966 (55 Tore) trennen Wacker Gladbeck auf den ersten Blick Welten. „Wir haben halt nicht die überragenden Offensivspieler. Unsere Stürmer sind umgelernte Mittelfeldspieler. Allerdings muss uns das erst einmal nach machen: Mit so wenig Toren im oberen Tabellendrittel zu stehen, ist schon bemerkenswert“, findet Landewe.
Sogar der Aufstieg ist noch in Reichweite. Von Platz eins trennen den Aufsteiger aus der Kreisliga C nur sechs Punkte. Wenn es nicht anders geht, werden wir den Aufstieg mitnehmen“, sagt Landewe augenzwinkernd, „die Vorbereitung auf die Rückrunde war allerdings nicht so gut. Durch viele Ausfälle fehlt uns vor allem die Kondition. Das müssen wir nun durch Kampf wettmachen. Ob es für den Aufstieg reicht, muss man dann am Ende sehen. Es wird auf jeden Fall sehr schwer.“
Erhard Heimann, erster Vorsitzender von Wacker Gladbeck, freut sich schon jetzt über die tolle Leistung der Reserve: „Nach dem Aufstieg war mit einer so tollen Saison nicht unbedingt zu rechnen. Ein B-Liga-Team ist natürlich ein viel besserer Unterbau für einen Bezirksligisten, als eine Mannschaft, die in der C-Liga kickt. Frank macht einen sehr guten Job“, lobt Heimann.