Und nicht das nach der Eintragung ins Vereinsregister. Im Gladbecker Osten ist das anders: Die DJK Alemannia Gladbeck ist erst seit knapp einem Jahr B-Kreisligist, im zweiten Jahr des Vereinsbestehens stimmt der berühmte Spruch aber offenbar trotzdem schon.
Denn der Klub hat in seiner noch jungen Geschichte schon ein paar Höhen und Tiefen mitgemacht. Als Nachfolger der „Skandalnudel“ DJK Germania Gladbeck gestartet, deutete nach dem Neuanfang alles auf bessere Zeiten hin. Der Seniorenmannschaft gelang gleich im ersten Anlauf per Relegation der Aufstieg aus der C-Kreisliga, sukzessive sollte vor allem aber ein funktionierender Unterbau geschaffen werden.
Dann trennte sich der Verein Ende Juni jedoch von seinem erfolgreichen Trainerduo Yasin Kocapinar und Eren Karadeniz. „Trotz intensiver Gespräche über die Planungen der kommenden Spielzeit, konnte keine Einigkeit für eine Fortführung des gemeinsamen Weges erzielt werden. Der Vorstand bedauert ausdrücklich diese Entwicklung“, erklärten die Verantwortlichen um Ralf Wanka damals.
"Letzte Woche haben wir gar nicht trainiert"
Die Alemannia ist Wankas „Baby“, „sein Lebenswerk“, wie es Klaus Marquardt, der den Trainerjob im Sommer übernahm, ausdrückt. Deshalb will er auch bis zum Ende der laufenden Spielzeit weitermachen. Wer das schon unterstreichen muss, ist mit der Situation offenbar unzufrieden. Und Marquardt macht aus seinem herzen keine Mördergrube: „Ich hatte mir das ehrlich gesagt anders vorgestellt. So wie es im Moment läuft, ist das nicht meine Sache.“
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So geht's »Größtes Manko, das sich auch in den Ergebnissen niederschlägt, ist die mangelhafte Trainingsbeteiligung. „In der letzten Woche haben wir zum Beispiel gar nicht trainiert“, berichtete Marquardt, „das geht nicht, auch nicht in der B-Kreisliga.“ Die Konsequenz sind Niederlagen in Serie – obwohl die Alemannen jeweils selbst zwei Tore erzielten. „Aber in der Schlussphase geht uns immer die Luft aus und das nutzen die läuferisch überlegenen Gegner aus.“ Dass es zur Zeit keinen etatmäßigen Torwart gibt, kommt erschwerend hinzu. So muss sich Marquardt mit seinen 47 Jahren auch schon mal selbst die Handschuhe anziehen. „Der Älteste muss dann immer ins Tor.“
Das noch größere Problem ist und bleibt die Einstellung der Spieler. „Die Jungs sind nicht willig. Der Freitagabend scheint ihnen wichtiger zu sein als das Spiel am Sonntagmittag. Wer so eine Herangehensweise an den Tag legt, der kann sich eigentlich auch einer Kneipenmannschaft anschließen.“
Der Frust ist also groß – bisher ist Marquardts Maxime „das bis zum Ende der Saison durchzuziehen.“ Dann will der Herner gemeinsam mit dem Vorstand beraten, wie es weitergeht. Nur wenn Kicker mit anderem Charakter kommen, ist der gelernte Abwehrspieler gewillt, die Herrenmannschaft auch in das dritte Jahr der Vereinsgeschichte zu führen. Auf Unterstützung aus der eigenen Juniorenabteilung kann Marquardt dabei nur kurzfristig setzen: „Die A-Jugend musste jetzt abgemeldet werden. Davon kommen zwei, drei Spieler jetzt zum Seniorenkader dazu.“ Aber perspektivisch ist diese Entwicklung ein echter Tiefschlag für die DJK.