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TV Brechten
Goretzki: "Das Fleisch ist schwach"

TV Brechten: Absturz statt Durchmarsch?

Eigentlich könnte beim Dortmunder B-Liga-Aufsteiger TV Brechten eitel Sonnenschein herrschen, doch den neuen Trainer Werner Goretzki plagen Sorgen.

Ungeschlagen und mit nur einer Punkteteilung stürmte der TV Brechten im Sommer 2010 als Kreisliga C-Meister in die nächsthöhere Liga und marschierte dort gleich erneut in die Spitzengruppe. Nimmt man den aktuellen Tabellenstand zum Maßstab, ist der Durchmarsch in die A-Liga für Brechten keineswegs eine Illusion. Doch der Winter legte offen, dass es im Dortmunder Stadtteil sehr wohl das ein oder andere ungelöste Problem gibt.

Neuer Coach bemängelt Trainingsbeteiligung

In der Vorweihnachtszeit trat Erfolgscoach Udo Babel zurück, sein Nachfolger wurde Anfang des Jahres Werner Goretzki. „Über die Gründe für Babels Entscheidung kann ich nichts sagen, außer dass auch er offenbar manchmal nicht einverstanden mit der Trainingsbeteiligung war“, spekuliert der neue Mann über seinen Vorgänger. Goretzki indes nahm vor knapp zwei Wochen seine Arbeit auf und registrierte prompt: „Die Trainingsbeteiligung war nicht so berauschend.“ Dazu behindert die anhaltend ungünstige Wetterlage ihn und seine Elf. „Erst am Dienstag waren wir erstmals auf dem Platz. Aber wenigstens haben die Jungs jetzt die Straßen rund um Brechten kennen gelernt, weil wir dort immer gelaufen sind“, bemerkt der Übungsleiter lapidar.

Zusätzlich zu der ausbaufähigen Trainingsbeteiligung und den witterungsbedingten Schwierigkeiten fürchtet Goretzki die personelle Situation in seiner Mannschaft. „Es ist ein sehr junges Team mit nur zwei, drei älteren Spielern. Die dünne Personaldecke könnte ein Manko werden, denn ich habe gerade mal 15 Leute. Es dürfen nicht viele ausfallen, sonst müssen wir schnell auf die Zweite zurückgreifen“, schildert der Linienchef sein Dilemma.

Chance auf den erneuten Aufstieg ist da

Die sportliche Konstellation regt jedoch zum Träumen an. Aktuell hat der TVB zwei Zähler Rückstand auf Spitzenreiter Viktoria Kirchderne, das allerdings bereits eine Partie mehr absolviert hat. „Man weiß nicht wie stark der Rest der Liga ist, denn es gibt ja auch viele zweite Mannschaften“, kann Goretzki das Niveau der Konkurrenz zwar noch nicht einschätzen. Andererseits erkennt der frühere Kemminghausener aber den Reiz in der aktuellen Ausgangslage: „Ich selbst möchte natürlich aufsteigen, das habe ich der Truppe auch gesagt. Aber uns wird nichts geschenkt, wir müssen dafür schon etwas tun.“

Ob seine Spieler das auch so sehen? „Man merkt, dass der Wille da ist, aber das Fleisch ist manchmal schwach“, kommentiert der Trainer in Anspielung auf die laschen Entschuldigungen mancher Akteure, nicht zu den Einheiten zu erscheinen. Fürs Erste hofft Goretzki erst einmal, überhaupt in naher Zukunft sein Debüt auf der Brechtener Bank feiern zu können. Der Rückrundenstart am Sonntag gegen den VfL Kemminghausen II fällt auf jeden Fall flach, da die Stadt Dortmund alle Sportplätze gesperrt hat. Was die ohnehin schwierige Trainingsarbeit für Goretzki nicht erleichtert: „Für mich ist das auch blöd, zum Training zu kommen und dann immer nur die Laufschuhe anziehen zu können.“

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